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  • 4 Vierstimmige Fantasien für Saiteninstrumente (1680)

Henry Purcell 1658-1695

Henry Purcell galt bereits zu Lebzeiten als führender englischer Komponist und erhielt den Ehrentitel «Orpheus Britannicus». Die meisten seiner Werke sind vokal: Hymnen, Anthems, Oden, Lieder und Bühnenwerke; neben der Oper «Dido and Aeneas» (1689) stehen Mischformen wie Semi-Operas (King Arthur, The Fairy Queen) und Masques. Absolute Instrumentalmusik dagegen ist eher selten. Es sind vor allem Kammermusikwerke wie die Sonata’s of III parts (1683) und in four parts (erschienen 1697) sowie die 1678 bis 1680 komponierten drei- und vierstimmigen Fantazias für Gambenensemble. In dieses Umfeld gehört auch die berühmte Chacony in g-moll. Genau datierbar sind die neun vierstimmigen Fantasien, welche zwischen dem 10. Juni und 31. August 1680 entstanden sind, deren Stimmen sich leicht auf ein heutiges Streichquartett übertragen lassen. Entstanden ist die oft als «Fancy» bezeichnete Gattung im England des ausgehenden 16. Jahrhunderts als Übertragung vokaler Motetten auf Streichinstrumente. Daraus entwickelte sich instrumentale Kammermusik. Purcells Fantasien sind aber bereits die letzten Vertreter, da sich auch in England die Sonaten mit Basso continuo durchsetzten.