• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 45, C-dur, op. 50, Nr. 2, Hob. III:45 (1787)

Joseph Haydn 1732-1809

Fünf Jahre nach dem op. 33 (1782) begann Haydn eine neue Sechserserie von Quartetten und reagierte damit auf die inzwischen von Mozart komponierten und ihm gewidmeten Quartette. Am 11. Februar 1787 versprach er dem Verleger Artaria ein Quartett; am 16. September erhielt dieser als letztes das fünfte. Im Dezember erschienen sie mit der von Artaria zugeteilten Opuszahl 50. Kurz darauf verkaufte der geschäftstüchtige Haydn die Serie auch einem Londoner Verleger. Schon im Mai hatte Haydn erwogen, die Quartette Friedrich Wilhelm II., seit 1786 König in Preussen, zu widmen. Der Cello spielende König hatte sich zuvor über die Zusendung von sechs Sinfonien (wohl die Pariser, Nr. 82-87) gefreut und Haydn seine Vorliebe für seine Musik bestätigt. So gibt es, zwei Jahre vor Mozart, auch von Haydn «Preussische Quartette», ohne dass dieser im Cellopart auf den Widmungsträger Rücksicht genommen hätte. Haydns raffinierte Technik, scheinbar einfache, leicht fassliche Themen zu verwenden, kommt im C-dur-Quartett gut zur Geltung; er geht mit ihnen geradezu gewagt um und verarbeitet sie höchst kunstvoll. Dies zeigt etwa die Reprise im Kopfsatz, wo Haydn mit dem walzerähnlichen Hauptthema kontrapunktische Kunststücke macht. Während das Adagio kantabel und das Menuett harmonisch überraschend daherkommen, sprüht das Finale vor Witz. Das Thema, auf die Instrumente verteilt, erlebt später folgerichtig eine Auflösung in seine Elemente.
Vivace
Adagio cantabile
Menuetto. Allegro - Trio
Finale. Vivace assai