• Werk-Details
  • «La vie antérieure» (Text: Charles Baudelaire) (1884)

Henri Duparc 1848-1933

Henri Duparc war einer der ersten Studenten und der Lieblingsschüler von César Franck. Er beeinflusste das französische Musikschaffen stark. So gründete er 1871 zusammen mit Camille Saint-Saëns die Société Nationale de Musique. Von seinen Werken sind nur wenige erhalten, da er sehr selbstkritisch war und vieles vernichtete. Am bedeutendsten – und bekanntesten – sind wohl seine Lieder. Wie später Debussy war Duparc von Berlioz und Wagner beeinflusst; 1869 sah er zusammen mit Vincent d’Indy «Das Rheingold» und «Tristan» in München und war 1879 mit Emmanuel Chabrier in Bayreuth. Bei ihm deutet sich aber auch schon der Impressionismus an. L’invitation au voyage ist «eine einfache Romanzenmelodie zu gleichförmig schwebender Sechzehntelbegleitung, aber voll harmonischer Reize und melodischer Aufschwünge. In La vie antérieure belebt sich die ruhige Versunkenheit mystischen Erinnerns bis zum triumphierenden Ausbruch» (beide Zitate: W. Oehlmann, Reclams Liedführer). 1885 wurde Duparc von einer Nervenlähmung befallen. Er gab seine kompositorische Tätigkeit auf und lebte bis 1933 in der Schweiz, wo er sich der Literatur und der Malerei widmete.