• Composition details
  • Streichquartett Nr. 1, e-moll, H. 70 (1906)

Frank Bridge 1879-1941

Den aus Brighton gebürtigen Bridge kennt man hierzulande fast nur als Lehrer Brittens. Immerhin standen seine Three Idylls for String Quartet 1993 auf dem Programm eines unserer Konzerte. Aus dem gleichen Jahr stammt auch das 1. Streichquartett. Es entstand für einen Kompositionswettbewerb in Bologna, wo es eine Ehrennennung erhielt. Der Kopfsatz beginnt nach der langsamen Einleitung mit einem grossen, chromatisch absteigenden Thema. Die Durchführung verweilt etwas gar lange beim 2. Thema und verliert daher an Spannung. Knapper und konziser gehalten sind die Mittelsätze: Das Adagio verknüpft zu Beginn f-moll mit der Dominante von G; dies ergibt eine Vorahnung des vom Komponisten in seiner Reifezeit so geliebten Akkords, den man geradezu als „the Bridge chord“ bezeichnete. Das Allegretto kann die Nähe zur Salonmusik nicht verleugnen, verdankt ihr aber auch ein gewisses verführerisches Element. Dieser Satz und das Finale greifen auf Themen des Kopfsatzes zurück.
Adagio – Allegro appassionato
Adagio molto
Allegretto grazioso
Allegro agitato