• Composition details
  • Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello, B-dur, op. 34, J. 182 (1815)

Carl Maria von Weber 1786-1826

Die Klarinette war ein Lieblingsinstrument der Klassik und der (frühen) Romantik. In Deutschland steht neben Spohr der zwei Jahre jüngere Weber im Vordergrund. Er hat zwei Klarinettenkonzerte, ein Concertino, ein Grand Duo sowie Variationen mit Klavier und das Quintett komponiert. Dieses war erst einmal, 1949, in unseren Konzerten zu hören – warum? Liegt es an der oft virtuos brillierenden Klarinette? 1811 hatte Weber den damals bedeutendsten Klarinettisten Heinrich Baermann kennengelernt und seine Klarinettenwerke für ihn komponiert. Doch nutzte Weber nicht nur die virtuose Seite der Klarinette, sondern setzte genauso ihre lyrischen Möglichkeiten und klangliche Vielfalt ein. Natürlich steht sie im Vordergrund und darf auch oft die Leichtigkeit ihrer Läufe und Figurationen zeigen. Weber nutzt das Werk nicht für grosse kontrapunktische Entwicklungen, bringt aber immer wieder interessante Verknüpfungen von Themen und Motiven, so etwa in den Durchführungen. Vier Jahre (1811-15) hat er am Quintett gearbeitet, und dabei ging es ihm, wie er an Hans Georg Nägeli schrieb, darum, dass «in der grössten Mannichfaltigkeit immer die Einheit ... hervorleuchte», und zwar weniger im Motivischen als im Charakter. Es ist nicht nötig, hier die einzelnen Sätze zu beschreiben. Sie wirken aus sich heraus im Zusammenklang von Blasinstrument und Streichern. Am stärksten tritt die Virtuosität der Klarinette im Finale hervor, wo die Streicher häufig auf die Grundierung ihrer Stimme reduziert sind. Dies zeigt sich auffällig in der rhythmischen Form des Galoppierens, die immer wieder aufscheint. In der Coda überlassen die Streicher der Klarinette fast vollständig das Auskosten ihrer virtuosen und klanglichen Möglichkeiten.
Allegro
Fantasia: Adagio, ma non troppo
Menuett: Capriccio presto
Rondo: Allegro giocoso