• Werk-Details
  • Episodi e Canto perpetuo für Klaviertrio (1985)

Peteris Vasks 1946-

Peteris Vasks wurde 1946 in Aizpute (Lettland) geboren. Er besuchte die Musikakademie in Riga und die Litauische Musikakademie in Vilnius, wo er bis 1970 ein Kontrabassstudium absolvierte. Von 1973 bis 1978 studierte er Komposition in Riga; von 1963 bis 1974 war Vasks Mitglied verschiedener Sinfonie- und Kammerorchester. Er hat archaisch-folkloristische Elemente der lettischen Musik in seine Kompositionen (darunter auch recht viel Kammermusik, u.a. vier Streichquartette) eingebracht. Seine Werke tragen meist programmatische Titel, die sich auf naturhafte Vorgänge beziehen; dabei geht es ihm um ein ästhetisches Ideal. Die wechselseitige Beziehung zwischen der Natur und dem Menschen, die Schönheit des Lebens und die drohende ökologische und moralische Zerstörung dieser Werte sind die Themen, die Vasks vornehmlich in seinen jüngsten Werken aufgreift und musikalisch gestaltet. 1996 wurde er zum «Main Composer» des Stockholmer Festivals für neue Musik ernannt und mit dem Herder-Musikpreis der Alfred Toepfer Stiftung ausgezeichnet. Dreimal erhielt er den Großen Musikpreis Lettlands. Seit 1994 ist er Ehrenmitglied der Lettischen Akademie der Wissenschaften. 2001 wurde ihm von der Königlich Schwedischen Musik-Akademie die Mitgliedschaft angetragen. Vasks lebt als freischaffender Komponist in Riga. Er schreibt zu seinem Olivier Messiaen gewidmeten, rund 26 Minuten dauernden Trio, dessen acht Sätze ohne Pausen zu spielen sind: «1985 schrieb ich mein Klaviertrio Episodi e Canto perpetuo. Es beschreibt eine schwere Reise durch Elend, Enttäuschung und Leiden der Liebe entgegen, die den Schwerpunkt des canto bildet. Episodio I (crescendo): Die gleichmäßige dynamische Steigerung führt langsam zu einer spannungsvollen Atmosphäre. Episodio II (misterioso): Blick auf die schlafende Erde in einer stillen Nacht Episodio III (unisono): Maskierter Tanz vor dem Hintergrund einer phantastischen Landschaft Episodio IV (burlesca I) beruht auf einem kraftvollen und aggressiven Thema; der kontrastierende Teil ist bitter ironisch. Episodio V (monologhi): ein Versuch, das gesamte Geschehen zu erkennen und zu verstehen Episodio VI (burlesca II): Die Bilder von Episode IV kehren mit gesteigerter Intensität und Aggressivität zurück; der düstere Höhepunkt des Werkes. Satz VII (canto): Eine weit gespannte Melodie der Violine steht alleine, während der Höhepunkt verblasst. Sie wird vom Violoncello und anschließend durch beide Saiteninstrumente in Oktaven fortgeführt Satz VIII (apogeo e coda): der emotionale Höhepunkt des Werkes. Violine und Cello singen in exponierter Tonlage, begleitet von weiträumigen Klavierakkorden. Die Intensität läßt gleichmäßig nach, der Klang wird immer weicher, heller und höher.»
Crescendo
Misterioso
Unisono
Burlesca
Monologhi
Burlesca II
Canto perpetuo
Apogeo e Coda