• Werk-Details
  • Nonett (Grand Nonetto) für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Bläserquintett, F-dur, op. 31 (1813)

Louis Spohr 1784-1859

Als Spohr 1813 Kapellmeister und Chordirektor am Theater an der Wien wurde, schloss er mit dem von Haydns Quartett-Widmungen her bekannten Tuchhändler und Geiger Johann Tost einen Vertrag. Darin überliess er ihm für drei Jahre die Aufführung sämtlicher in Wien komponierter Werke, darunter fünf Streichquartette, zwei Streichquintette, das Oktett op. 32 und das Nonett. Das im Herbst 1813 geschriebene Nonett wurde in Wien freundlich aufgenommen, denn es gelang Spohr, Elemente des Divertimentos ins Kammermusikalische hinüberzunehmen. Trotz der äusserlich klassischen Form weist das Werk frühromantische Züge auf. «Im ersten Satz vertauscht Spohr die klassische Themenaufstellung, indem er dem sehr kantablen Hauptthema ein energisches Marschthema folgen lässt. Das gespenstisch dahinhuschende Scherzo wird durch zwei Trios, ein volkstümliches und ein humoristisches, aufgelockert» (L. Hoffmann). Darauf folgt das aus zwei Gedanken entwickelte nocturnehafte Adagio. Im Finale mit seinen Anspielungen auf Kopfsatz und Adagio dominiert divertimentohafte Heiterkeit.
Allegro
Scherzo: Allegro – Trio I – Trio II
Adagio
Finale: Vivace