• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 9, g-moll, op. post., D 173 (1815)

Franz Schubert 1797-1828

Schuberts Quartettschaffen ist, vom Quartettsatz D 703 abgesehen, in zwei klar getrennte Abschnitte gegliedert. In die erste Phase gehören rund 16 Werke (12 vollständig überliefert, einige verschollen oder nur in Einzelsätzen erhalten). Die Hälfte davon entstand 1812/13 in rascher Folge. Gemeinsam ist ihnen (bis auf das E-dur-Quartett D 353), dass sie für den Hausgebrauch geschrieben wurden und ihre erste Aufführung durch das schubertsche Familienquartett erfuhren. Während die zur selben Zeit entstandenen Lieder (1813 zahlreiche auf Texte von Schiller) auf höhere Ambitionen schliessen lassen, bleiben die Quartette eher bescheiden, was nicht heisst, dass Schubert nicht experimentiert hätte. Im Oktober 1815 schreibt er mit dem Erlkönig das Lied, das er später zu seinem Opus 1 bestimmte. Ein halbes Jahr vorher entstand das g-moll-Quartett. «Stärker als in anderen Quartetten der Zeit hat Schubert in seinem ersten Moll-Quartett den ‘klassizistischen’ Aspekt betont (straffe Formgliederung, kontrapunktische Durchführungsarbeit, thematische Verknüpfung der Sätze). Auch der melodische Tonfall erinnert bisweilen an ’Klassisches’, so an Beethovens Quartett op. 18 Nr. 2 (Finale) im ersten Satz und an Mozarts g-moll-Sinfonie (einem Lieblingsstück Schuberts) im Menuett» (M. Lichtenfeld).
Allegro con brio
Andantino
Menuetto: Allegro vivace – Trio
Allegro