• Werk-Details
  • «Auf dem Strom». Lied für Singstimme, Horn oder Violoncello und Klavier, op. post. 119, D 943. Text: Ludwig Rellstab (1828)

Franz Schubert 1797-1828

Schuberts Opus 1 war bekanntlich ein Lied, der Erlkönig. Auch ihm waren viele Lieder vorangegangen. Erst im letzten Lebensjahr hingegen schrieb Schubert zwei Lieder mit einem obligaten Instrument neben dem Klavier. Fast so berühmt wie Erlkönig ist der Schalmei blasende Hirt auf dem Felsen, nur gut einen Monat vor dem Tod des Komponisten entstanden. Hier gibt die Klarinette das szenische Kolorit. Den Text entnahm Schubert zwei Gedichten des «Griechen-Müller», dessen Schöne Müllerin und Winterreise er früher vertont hatte. Ein halbes Jahr zuvor war mit dem Hornisten Lewy und dem Tenor Tietze Auf dem Strom im Privatkonzert vom 26. März erklungen. Für diesen Anlass ist das Lied wohl komponiert. Bei beiden Liedern gibt es eine alternative Cellostimme. Bei Auf dem Strom fand sie bereits im Januar 1829 im Privatkonzert der Anna Fröhlich Verwendung, stammt also vielleicht von Schubert selbst. Es wird aber, beim Hirt auf dem Felsen scheint dies sicher, das Interesse des Verlegers gewesen sein, den Liedern auf diese Weise grössere Verbreitung zu verschaffen. Man stelle sich auch – bei allem Reiz dieser Fassung – den Hirten hinter dem Cello auf seinem Felsen sitzend vor!