• Werk-Details
  • Streichquintett Nr. 2, c-moll, KV 406/516b (1782/87)

Wolfgang Amadeus Mozart 1756-1791

Das früher als Nummer 2 geführte c-moll Quintett ist eine Bearbeitung der dunklen Serenade für 8 Bläser KV 388, deren Originaltitel „Nachtmusique“ man lieber nicht als Übersetzung von „Serenade“, sondern als Stimmungsbeschreibung verstehen möchte. Dass die Nummer KV 406 zeitlich nicht stimmen kann, ist heute erwiesen; die Bearbeitung gehört in die Umgebung des Quintett-Paares KV 515 und 516 (Frühjahr 1787) und wird in der Neuen Mozartausgabe als Nr. 4 gezählt. Damit in Zusammenhang steht die Vermutung, Mozart habe möglicherweise eine Serie von sechs Quintetten für den Preussenkönig Friedrich Wilhelm II. geplant und, um diese Zahl rascher zu erreichen, die Bearbeitung vorgenommen. Ob dies wirklich der Anlass zur Wiederaufnahme der Quintettkomposition gewesen ist, bleibe dahingestellt. Wäre es in diesem Fall nicht überzeugender gewesen, für den Cello spielenden König statt zwei Bratschen ein zusätzliches Cello einzusetzen? Alfred Einstein lehnt diese Möglichkeit mit dem Argument ab, das königliche Instrument dulde kein zweites neben sich. Bleiben wir bei der schönen Vorstellung, die Meisterwerke KV 515 und 516 seien ohne äusseren Anlass, gleichsam aus sich selbst heraus, entstanden. KV 406 mag, entsprechend der Entstehungszeit (1782) und der Gattung einer Serenade bei aller Dunkelheit des Originals, nicht ganz auf der Höhe der beiden anderen Werke stehen, zeigt aber Mozart als geschickten Bearbeiter, dem es erstaunlich gut gelingt, die acht Bläserstimmen auf die fünf Streicher umzulegen.
Allegro
Andante
Menuetto in canone – Trio in canone al rovescio
Allegro