Mozart hat sein B-dur-Trio am 18. November, wenige Tage vor dem C-dur-Klavierkonzert KV 503 und der Prager Sinfonie vollendet. Es gehört in eine Phase bedeutendster Werke. Auch der Auftrag für den Don Giovanni zu Beginn des Jahres 1787 ist nicht weit entfernt. In der Tat ist das Trio von einer Konzeption, die es zum wohl modernsten seiner Zeit macht. Das Cello ist wenigstens zeitweise aus der Rolle der Verdoppelung des Klavierbasses herausgelöst. Im Kopfsatz geht Mozart recht frei mit der Form um: Der Sonatensatz ist in der Exposition monothematisch gehalten; eine Art Seitenthema erscheint erst zu Beginn der Durchführung in der Violine, dann im Klavier und Cello. Den chromatisch gefärbten Kopf des Hauptthemas trägt das Klavier zunächst in Terzen, dann in Sexten vor; dazwischen wirft die Violine ein kurzes Motiv ein, das später vom Klavier aufgenommen wird. Im Larghetto stellt das Klavier solo das Thema vor. Es dominiert, nur zeitweise von der Violine abgelöst, auch den Rest des Satzes. Das Finalrondo lässt dem Klavier noch mehr Spielraum, so dass beinahe ein Klavierkonzert daraus wird, wie überhaupt das ganze Trio in vielem an das B-dur Konzert KV 450 (1784) erinnert.