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  • «And´res Maienlied (Hexenlied)» (Text: Ch. H. Hölty), op. 8 Nr. 8 (1828)

Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847

Unter Felix Mendelssohns 79 Sololiedern sind einige bis heute bekannt geblieben (etwa die Heine-Vertonungen Gruss [Leise zieht durch mein Gemüt] und Auf Flügeln des Gesanges); Bedeutung haben sie für die Entwicklung des romantischen Liedes nicht wirklich erreicht. Die Lieder ohne Worte erlangten da einen anderen Stellenwert. Im Gegensatz zu Schumann verlegt Mendelssohn den musikalischen Gedanken nicht ins Klavier. Die Schönheit der Lieder liegt in der oft schlichten Eleganz und Poesie, im Einfangen einer Stimmung. An seinen Verleger schrieb er: „Ich kann mir nur dann Musik denken, wenn ich mir eine Stimmung denken kann, aus der sie hervorgeht.“ Wir erleben dies in der typischen Elfenmusik in Heines Neue Liebe und in der Beruhigung innerer Aufgewühltheit in Geibels Mond. Am meisten überrascht das unheimlich-witzige, mit ungewohnten Klängen – Ähnliches gibt es in gewissen Loewe-Balladen – aufwartende Hexenlied aus dem op. 8 (dessen Nr. 2, 3 und 12, ohne dass ihr Name genannt worden wäre, von Fanny stammen).