Beinahe zehn Jahre waren seit dem Abschluss der 18 bedeutenden Streichquartette op. 9, 17 und 20 (1769 bis 1772) vergangen, als Haydn 1781 seine neue Quartettserie komponierte. Das op. 33 sollte den Durchbruch Haydns zum grossen Quartettkomponisten bringen. Trotzdem ist nicht wirklich klar, was Haydn mit seiner berühmten Aussage, diese Quartette seien „auf eine gantz neue Besondere Art“ gemacht, gemeint hat. Natürlich weisen sie eine ganze Reihe von Neuheiten auf; die äusserlichste und am leichtesten erkennbare ist die konsequente Bezeichnung des Tanzsatzes als Scherzo, was der ganzen Serie den ebenso wenig wie „Russische Quartette“ authentischen Beinamen Gli Scherzi eingebracht hat. Im G-dur-Quartett, das möglicherweise das früheste der sechs ist, greift das Scherzo im Charakter auf den Kopfsatz zurück und zeigt bereits Merkmale, welche für Beethovens Scherzi typisch werden sollten. Es steht übrigens in den Quartetten Nr. 1–4 an zweiter Stelle, weil dort der Kopfsatz eher ruhig gehalten ist. Dass dies in Nr. 5 nicht sinnvoll wäre, zeigt die Charakterähnlichkeit der beiden Sätze. Dazwischen steht ein leidenschaftliches und ergreifendes Stück in g-moll, das überraschend mit einem sanften Pizzicato endet. Das Finale ist wie im 6. Quartett ein Variationensatz, der uns wohl auch deshalb so vertraut vorkommt, weil Mozart in seinem Haydn gewidmeten d-moll-Quartett KV 421 – nein, keine Kopie, sondern eine verehrende Variationenfolge über ein sehr ähnliches Thema geschrieben hat, wenn auch verhaltener, tiefsinniger. Dass Haydn die Heiterkeit auch aus diesem Finale nicht verbannen will, zeigt die Schlussvariation im Presto.