• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 3, d-moll (1834)

Luigi Cherubini 1760-1842

Der aus Florenz gebürtige, später in Paris tätige Cherubini steht zwischen den Stilen, Nationen und Zeiten. Als Zeitgenosse Mozarts konnte er noch „Harold en Italie“ von Berlioz, der im gleichen Jahr entstand wie sein 3. Streichquartett, kennenlernen. Was den Musikdramatiker und Kirchenmusiker im hohen Alter zur Kammermusik trieb (vier von sechs Quartetten und ein Quintett entstanden zwischen 1834 und 1837), ist nicht klar. Er selber äusserte sich so: Cela m’occupe et cela m’amuse, car je n’y mets pas la moindre prétention. Darf man das ernst nehmen? Das d-moll-Quartett ist bezeichnend für den Altersstil: Zerklüftung des Kopfsatzes mit Bruchstücken eines dramatischen Dialogs; gedämpftes Pathos im Larghetto; kontrapunktische Verwicklungen im Scherzo und – trotz der Wendung nach D-dur – verhaltener Ernst im Finale.
Allegro comodo
Larghetto sostenuto
Scherzo: Allegro – Moderato sans lenteur
Finale: Allegro risoluto