Gerne übersieht man, dass es neben Haydn Boccherini war, der entscheidend zur Entwicklung der Gattung Streichquartett beigetragen hat. Der aus Lucca stammende Cellist und Komponist wirkte seit 1768 in Spanien und wurde aus der Ferne 1786 auch Hofkomponist Friedrich Wilhelms II. von Preussen. Mit 90 Streichquartetten und 125 Streichquintetten ist seine Kammermusikproduktion riesig. Neben grossen schrieb Boccherini auch eine Reihe von kleinen Quartetten, die er Quartettini nannte. Sie weisen alle nur zwei Sätze auf. Dazu gehört das op. 33, das im gleichen Jahr entstanden ist, in dem Haydns op. 33 Furore machte. Im 4. Quartett fällt auf, dass Boccherini es mit einer seiner bewunderten Kantilenen eröffnet, die er seinem eigenen Instrument, dem Cello, gibt. Mehr muss man nicht sagen; es sind Werke scheinbar ohne grossen Anspruch, doch raffiniert im Satz und Klang, voller Zartheit, Ausdruck und Intimität.