Nur knapp sieben Jahre nach Mozarts KV 502 hat Beethoven noch in Bonn Klaviertrios entworfen. Er wird sie bald als erste vollgültige Werke ansehen und im Oktober 1795 bei Artaria in Wien als opus 1 erscheinen lassen. Ende 1793 oder Anfang 1794 machten sie bei der Privataufführung im Palais des Widmungsträgers, des Fürsten Lichnowsky, Sensation. Denn dass es die ersten voll ausgereiften, d.h. alle drei Instrumente gleichberechtigt behandelnden Klaviertrios waren, wurde den Zuhörern, nicht zuletzt Joseph Haydn ohrenfällig bewusst. Die Gattung war damit endgültig etabliert. Das G-dur-Trio ist vermutlich das zuerst entworfene. Den Höhepunkt des Werkes bildet das Largo, ein Satz, der ganz dem beethovenschen Ideal langsamer Sätze entspricht. Die übrigen, der spielerische Kopfsatz, das knappe Scherzo mit h-moll-Trio und nicht zuletzt das musikantisch-muntere Finale mit seinem fast banalen, aber witzigen Hauptthema – schaut da nicht Haydns „Frosch“-Finale herein? – machen das G-dur-Trio zum leichtesten, doch nicht minder gelungenen der Dreiergruppe.