Die in Le Locle geborene Pianistin Ariane Haering erhielt ihre Ausbildung bei Cécile Pantillon und am Konservatorium La Chaux-de-Fonds bei Catherine Courvoisier. Später führte sie ihr Studium in den USA und bei Brigitte Meyer in Lausanne weiter (Premier Prix de Virtuosité avec les Félicitations du Jury 1996). Schon früh hatte Ariane Haering Auszeichnungen bei Jugendmusikwettbewerben erhalten; es folgten viele andere Preise (Siegerin am «Concerto Competition» an der University of North Carolina (USA), 1993 / Prix Miéville 1993 / «Jeune Soliste de la CRPLF» (Communauté des Radios Publiques de Langue Française) 1993 / Prix L’Express 1994 / Vertreterin der Schweiz am Eurovisionswettbewerb 1992 in Brüssel). Sie konzertiert mit namhaften Orchestern und in Solorezitals in der Schweiz und in aller Welt. Grosse Bedeutung misst sie der Kammermusik bei, die sie unter anderem mit ihrem Gatten, dem Klarinettisten Dimitri Ashkenazy, pflegt.
Webern hat das d-moll-Rondo, eines von mehreren Kammermusikwerken der Jahre 1905/ 06, nicht unter die offiziellen Werke aufgenommen. Es wurde erst 1968 uraufgeführt und 1970 publiziert. Es handelt sich um ein raffiniertes und in sich geschlossenes Werk (sorgfältiger Formaufbau, wie ihn Webern in Schönbergs Unterricht eingeimpft erhalten hat: ABC – AC’ – A’B – A’’C’’) mit weiten Bögen und grossen Intervallsprüngen. Es ist aber wohl mehr typisch für die Stilepoche, das wienerische Fin des siècle, als ein von persönlichem Stil geprägtes Stück.
Dvoráks Quintett entstammt einer glücklichen und erfolgreichen Schaffensphase. Mit der 7. Sinfonie, der zweiten Reihe der Slawischen Tänze, dem Oratorium Die heilige Ludmilla und der D-dur-Messe war er weltweit berühmt geworden. In dieser Zeit wollte er das frühe Klavierquintett op. 5 (B 28, 1872) bearbeiten. doch erfolglos. So entstand ein neues Werk in A-dur, das wohl als Pendant des Sextetts in A-dur op. 48 (1878) gedacht war. So entstand eines der schönsten Kammermusikwerke des Böhmen, perfekt durchgeformt, heiter ohne Vordergründigkeit, je nachdem tänzerisch und nachdenklich-melancholisch, wie es der Satzcharakter einer Dumka oder eines (walzerhaften) Furiant verlangt. Durch diese stilisierten böhmischen Elemente wurden der langsame Satz und das Scherzo ersetzt. Die ursprünglich ukrainische Dumka verbindet langsam-schwermütige Teile mit raschen, ausgelassenen. Dieser Charakter taucht schon im Kopfsatz auf, dessen 1. Thema von einem eher schmerzlichen Gesangsthema gebildet wird, während das Seitenthema trotz der Tonart cis-moll lebhaft daherkommt, und prägt das ganze Werk. Das Quintett erklang erstmals am 6. Januar 1888 mit grösstem Erfolg im Prager Rudolfinum.
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