Carmen Piazzini entstammt einer alten italienischen Musikerfamilie. Ihr Grossvater war nach Argentinien ausgewandert. Hier erhielt die Pianistin die Förderung durch Wilhelm Kempff und die Ausbildung beim gleichen Lehrer wie B. L. Gelber und M. Argerich. Später studierte sie in Deutschland bei Hans Leygraf. Sie unterrichtet an der Musikhochschule in Karlsruhe.
Werner Grobholz ist Konzertmeister der Münchner Philharmoniker; er ist als Solist, u.a. mit Rudolf Kempe und Sergiu Celibidache aufgetreten; er spielt eine G. P. Maggini von 1620.
Bodo Hersen studierte u.a. bei Sandor Végh und Norbert Brainin; er ist Solobratscher im Radiosinfonie-Orchester Frankfurt und, seiner heimlichen Liebe, der Oper, nachgebend, alljährlich im Festspielorchester Bayreuth.
Peter Wolf ist als Solocellist ebenfalls Mitglied des Radiosinfonie-Orchesters Frankfurt. Er war Preisträger beim Internationalen Wettbewerb von Genf und unterrichtet an der Hochschule für Musik in Frankfurt.
Der in Oberschlesien geborene Bialas, 1959–73 Professor an der Staatlichen Musikhochschule in München, begann mit neoklassizistischen, von Hindemith und Strawinsky beeinflussten Werken. Später wandte er sich neueren Kompositionstechniken zu, setzte sie aber unorthodox ein. So «dominiert stets das Musikantische über die Konstruktion. Daraus resultiert die elementare Vitalität seiner Musik» (W. Ludewig). In seinem Spätstil «fallen Klangintention und Formkonzept zusammen. Hinzu kommt die Entwicklung eines charakteristischen Sprach-Vokabulars (häufig pendelnde Intervalle, lyrisch-verhaltene Ostinati, heterophone und komplementäre Linienführung), das nahzu alle Spätwerke durchzieht. Vollentwickelt und auf die Stufe grossräumiger Werkverkäufe gehoben finden sich diese Tendenzen im Barytontrio «Herbstzeit», das später für Klavierquartett umgearbeitet wurde» (S. Mauser).
Webers eigenes Instrument war das Klavier. Es spielt im frühen, Beethoven verpflichteten Klavierquartett eine brillante und konzertante Rolle. Im einfachen Sonatensatz zu Beginn dominiert es das Hauptthema, während es das von den Streichern vorgetragene melodische Seitenthema elegant umspielt. Freier gehalten ist das Adagio, in dem heiter-idyllische Phasen mit leidenschaftlich-dramatischen abwechseln. Hier wirkt das Cello führend. Es darf auch im Trio des Menuetts eine Art Bauerntanz anstimmen. Origineller ist das Finale, dessen fugierter Beginn voller Energie steckt. Ihm steht ein kapriziöses Thema gegenüber. Alles endet, geradezu potpourrihaft, im wiederum fugierten Schluss. Nicht Tiefgang ist hier gefragt, sondern angenehm-heitere Unterhaltung.
Im c-moll-Klavierquartett greift Brahms auf ein Werk in cis-moll von 1855/6 zurück. Es muss ein düsteres, in Verzweiflung über die Liebe zu Clara Schumann – Brahms war in Werther-Stimmung – entstandenes Werk gewesen sein. Mehrfach holte er es wieder hervor (1869, 1873/4) und arbeitete bis Sommer 1875 daran. Der Kopfsatz mit seinen Seufzermotiven und seinem Pathos und das düstere Scherzo scheinen am meisten von der ursprünglichen Fassung bewahrt zu haben. Das Andante, ein Intermezzo in dreiteiliger Liedform, wirkt am ehesten entspannt; die Seufzer sind nur noch entfernt zu vernehmen. Die Thematik des Finale entwickelt sich aus den ersten Takten, spricht von Schicksal und endet als Choral. Die verschiedenen Anläufe zum C-dur gelingen nicht, und als es sich zum Schluss durchsetzt, behält es den tragischen Tonfall. rs