Konzerte Saison 2024-2025

  • 25.3.2025
  • 19:30
  • 99.Saison
  • Abo 8
Stadtcasino Basel, Hans Huber-Saal

Trio Sepec | Demenga | Schabenberger

Das Trio op. 99 - Schubert hat die Opuszahlen der beiden Trios noch selbst vergeben - ist eines der beliebtesten und schönsten Instrumentalwerke Schuberts, obwohl manche das Trio op. 100 vorziehen. Es wirkt scheinbar problemlos, pendelt zwischen Energie (gleich zu Beginn) und melodischer Lyrik (im Andante), zwischen lockerer Heiterkeit (Scherzo) und wienerischem Charme (Finale) hin und her - und passt so gut in eines der zahlreichen Schubert-Klischees: Schubert, der ohne Reflexion und wo möglich ohne völlige Beherrschung der strengen Form naiv-heiter und ohne Schwierigkeiten Meisterwerke schafft, doch am stärksten in der lyrischen Kleinform des Liedes volle Meisterschaft erreicht. Dass Schubert im Spätwerk gerade im Formalen bewusst eigene, andere Wege als die Vorbilder ging, hat die neuere Forschung klar erwiesen. So hat er seine eigene Frage, wer nach Beethoven noch etwas zu machen vermöge, selber beantwortet, gerade in der formalen Vielfalt, der Andersartigkeit der Themengestaltung und deren Verarbeitung, d.h. in der nicht selten bewussten Abkehr vom übermächtigen Vorbild. So wirkt auch das B-dur-Trio äusserlich klassisch, im Detail steckt es aber voller Überraschungen.
Ein Jahr nach dem Umzug nach Düsseldorf entstand in wenigen Tagen im September 1851 Schumanns heute mit Cello aufgeführte a-moll-Violinsonate. Sie gehört wie die beiden andern zum Spätwerk. Der Kopfsatz ist dank der schwungvollen Kantabilität des Hauptthemas beliebt, mag auch die Weiterführung mit der Zerbröckelung der Kantilenen weniger eingänglich sein. Im 2., zwischen Romanze und Scherzo schwankenden Satz ist der Charakter nicht eindeutig fassbar. Der toccataartige und im Staccato des Klaviers ebenfalls scherzohaft wirkende Schlusssatz bereitete Clara – sie nannte ihn „störrisch“ – und dem befreundeten Geiger Wilhelm von Wasielewski beim ersten Durchspiel Mühe; erst Joachim sollte zwei Jahre später den richtigen Ton treffen. Verwirrendes bleibt, etwa wenn kurz vor Schluss das melodiöse Thema des Kopfsatzes anklingt, doch sogleich vom Toccata-Motiv verdrängt wird.
Von den vier Klaviertrios Schumanns (das früheste von 1842 trägt den Titel Fantasiestücke) sind das leidenschaftliche d-moll-Werk (op. 63) und das F-dur-Trio 1847 entstanden. Schumann sah sie als Schwesterwerke an, obwohl oder vielleicht gerade weil sie verschieden sind. Am 1. Mai 1849 schreibt Schumann an Carl Reinecke: «Das Trio ist von ganz anderem Charakter als das in D und wirkt freundlicher und schneller. Auf den Anfang des Adagio und auf ein Allegretto (statt des Scherzo) freue ich mich immer, wenn es daran kommt.» Clara Schumann schreibt 1849 begeistert: «Es gehört zu den Stücken Roberts, die mich von Anfang bis zum Ende in tiefster Seele erwärmen und entzücken. Ich liebe es leidenschaftlich und möchte es immer und immer wieder spielen.» Das Werk wurde im Hause Schumann öfter gespielt, ehe es 1850 in Leipzig öffentlich uraufgeführt wurde – mit Clara am Klavier. Der Kopfsatz weist drei Themen auf. Die Durchführung beginnt mit dem dritten; es zitiert unverkennbar das Eichendorff-Lied «Dein Bildnis wunderselig, hab ich im Herzensgrund» (op. 39/2). Auch das Adagio nimmt mit der Vortragsbezeichnung «Mit innigem Ausdruck» auf dieses Lied Bezug. Die Liedhaftigkeit setzt das Werk vom op. 63 ab. Dazu trägt bei, dass Schumann – wie er selber bemerkt – das Scherzo durch einen weiteren langsamen Satz, dem bei aller Komplexität das Tänzerische nicht abgeht, ersetzt.

Franz Schubert 1797-1828

Klaviertrio Nr. 1, B-dur, op. 99, D 898 (1828 ?)
Allegro moderato
Andante un poco mosso
Scherzo. Allegro – Trio
Rondo: Allegro vivace
Sonate für Violoncello und Klavier, a-moll, D 821 «Arpeggione» (1824)
Allegro moderato
Adagio
Allegretto

Robert Schumann 1810-1856

Sonate Nr. 1 für Violine und Klavier, a-moll, op. 105 (1851)
Mit leidenschaftlichem Ausdruck
Allegretto
Lebhaft
Klaviertrio Nr. 2, F-dur, op. 80 (1847)
Sehr lebhaft – Nach und nach schneller
Mit innigem Ausdruck – Lebhaft
In mässiger Bewegung
Nicht zu rasch