Concerts Season 2024-2025

  • 28.1.2025
  • 19:30
  • 99.Season
  • Abo 8
Stadtcasino Basel, Hans Huber-Saal

Quartetto Werther (Rom)

Founded in 2016, the Quartetto Werther is considered one of the most promising chamber music ensembles on the national and international concert scene. The Quartet has been shaped by the musicianship of the Trio di Parma and the pianist P. Maurizzi as well as by P. Jüdt and the Middle European school of ECMA.

Since its foundation the Quartet has collaborated with the most important Italian and foreign musical institutions, including the Società del Quartetto di Milano, the Società dei Concerti di Milano, the Società dei Concerti di Trieste, the Festival dei Due Mondi, the International House of Music Moscow, the Goetheanum CH, the Festival Musikdorf Ernen, etc.

The Quartet won the 39th "Abbiati - Farulli" Prize, dedicated to the best young ensemble for the year 2020, and the "Premio Sinopoli", presented directly by President Sergio Mattarella and dedicated to the best students of the Accademia Nazionale di Santa Cecilia for the year 2022. In the class of C. Fabbiano, the Quartet received a "special distinction for their exceptional chamber music skills", a recognition never before awarded in more than 80 years of the Accademia’s courses.

They have been highly rated by international juries and won prizes at the International Chamber Music Competitions "Trio di Trieste" 2019, Pinerolo 2023 and "G. Bergamo" 2024 in Lugano.

Since 2018 the Quartetto Werther has been a member of "Le Dimore del Quartetto".

In 2021 the Dutch label Brilliant Classics released the Quartet’s first CD, Fauré Piano Quartets, which received excellent reviews.

Commentary available in German ▼
Die drei Streichquartette, die Schumann als Gegenpol zur Klavierkomposition anging („das Klavier wird mir zu enge“ schrieb er 1838 an Clara) sowie das Klavierquintett und -quartett sind im Kammermusikjahr 1842 entstanden. Offenbar war es Schumann wichtig, nach den Streichquartetten auch die Kombination des eigenen Instruments mit Streichern auszuprobieren. Beide Werke wurden parallel im Oktober/November 1842 geschrieben und stehen in derselben Tonart. Das Klavier verbindet sich darin mit dem zuvor erprobten Streicherklang. Impulsives Drängen und Versonnenheit, Ausbruch und Schwärmerei, Florestan und Eusebius, die zwei Seelen in Schumanns Brust, sprechen die dem noch immer jungen Komponisten eigene Sprache. Im Kopfsatz des Quartetts führt eine pianissimo-Einleitung an das Hauptthema heran: Die Streicher nehmen das Kopfmotiv des Allegro, rhythmisch und in der Artikulation verändert, vorweg. Das Klavier, von den Streichern zunächst im Kopfmotiv nur rhythmisch unterstützt, trägt es dann im raschen Tempo vor und verbindet sein mehrfaches Erscheinen mit einer einstimmigen Reihe von Achteln. Das Seitenthema in g-moll besteht aus aufsteigenden Achteln und absteigenden Vierteln, die jeweils das Klavier kurz vor den Streichern erklingen lässt. Vor der Durchführung wiederholt Schumann die langsame Einleitung in der Grundtonart mit leichten Änderungen. Durchführung und Reprise gehen mit Vehemenz voran; erst in der Coda führt ein ritardando zur Ruhe zurück – eine kurze heftige Passage mit Klavierakkorden und einer tiefen Es-Oktave im Klavier bilden den Schluss. Das fünfteilige Scherzo stellt den staccato und meist im Piano verlaufenden Hauptteil in der Art eines Perpetuum mobile zwei ruhigeren Trios gegenüber, welche aber auf die staccato-Passagen zurückgreifen. Das Andante ist einer der schönsten Sätze Schumanns. Man muss in aller Ruhe einfach zuhören, wie es durch eine Reihe von Variationen hindurchführt. Zu beachten ist allenfalls, mit welcher blinden Virtuosität der Cellist das von Schumann vorgeschriebene Umstimmen („Hier stimmt das Violoncello die C-Saite um einen Ton tiefer nach B“) vornimmt. Das Finale, ein Sonatenrondo, beginnt mit einem Thema, welches dem des Kopfsatzes ähnelt. Aus seinen Sechzehntelläufen entwickelt sich die dramatische Energie des Satzes, die in der Coda wieder auftaucht und das Quartett zu seinem schwungvollen Ende führt.
Angesichts der Meisterwerke, welche das g-moll- und das Es-dur-Klavierquartett Mozarts darstellen, ist es bedauerlich, dass es bei diesen beiden Stücken geblieben ist; ein geplantes drittes kam nicht zustande. Sie bilden im Bereich der Kammermusik den Gegenpol zu den Klavierkonzerten, welche ja zu den beliebtesten und schönsten Instrumentalwerken Mozarts gehören. Man spürt Mozarts Vorliebe und Vertrautheit mit seinem eigenen (Haupt-)Instrument überall. Die Quartette sind allerdings wirkliche Kammermusik (nicht wie die auch für Klavier und Streichquartett eingerichteten Klavierkonzerte KV 413–415); das Klavier ist bei aller Virtuosität vorbildlich in das Gesamtgefüge eingebaut. Hatte das 1. Quartett mit einem aufwühlenden, von impetuoser Geste eröffneten g-moll-Satz begonnen (auf welchen dann ein sanft-sanglicher langsamer Satz und ein heiteres, wenn auch kompliziert gebautes G-dur-Finale folgen), so zeigt sich das Es-dur-Quartett als Ganzes mehr von der lichten, unproblematischen Seite. Nicht dass das Stück oberflächlicher wäre als das Schwesterwerk. Trotz zeitweisen Moll-Passagen im Kopfsatz wirkt es ausgeglichener, in den Es-dur-Partien manchmal auch festlicher, ohne allerdings zu prunken. Intimität und Sanglichkeit bestimmen das Largo in As-dur. Das Finalrondo ist verhaltener als das heitere G-dur-Stück in KV 478, bietet gleichwohl beste Unterhaltung. Das Quartett ist kurz nach dem Abschluss der Komposition von Le nozze di Figaro entstanden. Man vermeint, manches aus jener Opera buffa auch in dieser Kammermusik zu vernehmen, zumal der Figaro letztlich etwas anderes ist als eine Buffa.

Robert Schumann 1810-1856

Klavierquartett Es-dur, op. 47 (1842)
Sostenuto assai – Allegro ma non troppo
Scherzo: Molto vivace – Trio I – Trio II
Andante cantabile
Finale: Vivace

Wolfgang Amadeus Mozart 1756-1791

Klavierquartett Nr. 2, Es-dur, KV 493 (1786)
Allegro
Larghetto
Rondo: Allegretto

George Enescu 1881-1955

Klavierquartett Nr. 2, d-moll, op. 30 (1943-44)
Allegretto moderato
Andante pensieroso ed espressivo
Con moto moderato