Konzerte Saison 2024-2025

  • 28.1.2025
  • 19:30
  • 99.Saison
  • Abo 8
Stadtcasino Basel, Hans Huber-Saal

Mit Unterstützung eines privaten Gönners

Quartetto Werther (Rom)

Das Quartett wurde 2016 in Rom gegründet und ist seit 2018 Mitglied des Kreises «Le Dimore del Quartetto». Es wurde an der Scuola di Musica di Fiesole und am Conservatorio A. Boito in Parma durch Mitglieder des Trios di Parma und durch Pierpaolo Maurizzi ausgebildet. Lehrer, die auch heute noch einen wichtigen Bezugspunkt für das Quartett darstellen, und hat sein Repertoirestudium bei wichtigen Festivals und Campi vertieft, darunter der von der Jeunesse Musicale Deutschland organisierte International Chamber Music Campus und die Sessions der European Chamber Music Academy (ECMA).

Der Rat von Rainer Schmidt (zweite Geige des Hagen Quartetts, Dozent an der Hochschule für Musik Basel) und Patrick Jüdt (Leiter der Berner ECMA-Session) sind ebenfalls von großer Bedeutung.

Im Jahr 2021 erschien ihre erste CD «Fauré Piano Quartets» beim niederländischen Label Brilliant Classics, die den beiden Klavierquartetten von Gabriel Fauré gewidmet ist und von Musica con le Ali unterstützt wurde. Die CD erhielt sofort hervorragende Kritiken und wurde im Radio della Svizzera italiana im Rahmen der Sendung «Die Rezension» und auf RAI Radio3 in den Sendungen «Primo Movimento» und «Radio3 Suite» ausgestrahlt.

Angesichts der Meisterwerke, welche das g-moll- und das Es-dur-Klavierquartett Mozarts darstellen, ist es bedauerlich, dass es bei diesen beiden Stücken geblieben ist; ein geplantes drittes kam nicht zustande. Sie bilden im Bereich der Kammermusik den Gegenpol zu den Klavierkonzerten, welche ja zu den beliebtesten und schönsten Instrumentalwerken Mozarts gehören. Man spürt Mozarts Vorliebe und Vertrautheit mit seinem eigenen (Haupt-)Instrument überall. Die Quartette sind allerdings wirkliche Kammermusik (nicht wie die auch für Klavier und Streichquartett eingerichteten Klavierkonzerte KV 413–415); das Klavier ist bei aller Virtuosität vorbildlich in das Gesamtgefüge eingebaut. Hatte das 1. Quartett mit einem aufwühlenden, von impetuoser Geste eröffneten g-moll-Satz begonnen (auf welchen dann ein sanft-sanglicher langsamer Satz und ein heiteres, wenn auch kompliziert gebautes G-dur-Finale folgen), so zeigt sich das Es-dur-Quartett als Ganzes mehr von der lichten, unproblematischen Seite. Nicht dass das Stück oberflächlicher wäre als das Schwesterwerk. Trotz zeitweisen Moll-Passagen im Kopfsatz wirkt es ausgeglichener, in den Es-dur-Partien manchmal auch festlicher, ohne allerdings zu prunken. Intimität und Sanglichkeit bestimmen das Largo in As-dur. Das Finalrondo ist verhaltener als das heitere G-dur-Stück in KV 478, bietet gleichwohl beste Unterhaltung. Das Quartett ist kurz nach dem Abschluss der Komposition von Le nozze di Figaro entstanden. Man vermeint, manches aus jener Opera buffa auch in dieser Kammermusik zu vernehmen, zumal der Figaro letztlich etwas anderes ist als eine Buffa.
Die drei Streichquartette, die Schumann als Gegenpol zur Klavierkomposition anging („das Klavier wird mir zu enge“ schrieb er 1838 an Clara) sowie das Klavierquintett und -quartett sind im Kammermusikjahr 1842 entstanden. Offenbar war es Schumann wichtig, nach den Streichquartetten auch die Kombination des eigenen Instruments mit Streichern auszuprobieren. Beide Werke wurden parallel im Oktober/November 1842 geschrieben und stehen in derselben Tonart. Das Klavier verbindet sich darin mit dem zuvor erprobten Streicherklang. Impulsives Drängen und Versonnenheit, Ausbruch und Schwärmerei, Florestan und Eusebius, die zwei Seelen in Schumanns Brust, sprechen die dem noch immer jungen Komponisten eigene Sprache. Im Kopfsatz des Quartetts führt eine pianissimo-Einleitung an das Hauptthema heran: Die Streicher nehmen das Kopfmotiv des Allegro, rhythmisch und in der Artikulation verändert, vorweg. Das Klavier, von den Streichern zunächst im Kopfmotiv nur rhythmisch unterstützt, trägt es dann im raschen Tempo vor und verbindet sein mehrfaches Erscheinen mit einer einstimmigen Reihe von Achteln. Das Seitenthema in g-moll besteht aus aufsteigenden Achteln und absteigenden Vierteln, die jeweils das Klavier kurz vor den Streichern erklingen lässt. Vor der Durchführung wiederholt Schumann die langsame Einleitung in der Grundtonart mit leichten Änderungen. Durchführung und Reprise gehen mit Vehemenz voran; erst in der Coda führt ein ritardando zur Ruhe zurück – eine kurze heftige Passage mit Klavierakkorden und einer tiefen Es-Oktave im Klavier bilden den Schluss. Das fünfteilige Scherzo stellt den staccato und meist im Piano verlaufenden Hauptteil in der Art eines Perpetuum mobile zwei ruhigeren Trios gegenüber, welche aber auf die staccato-Passagen zurückgreifen. Das Andante ist einer der schönsten Sätze Schumanns. Man muss in aller Ruhe einfach zuhören, wie es durch eine Reihe von Variationen hindurchführt. Zu beachten ist allenfalls, mit welcher blinden Virtuosität der Cellist das von Schumann vorgeschriebene Umstimmen („Hier stimmt das Violoncello die C-Saite um einen Ton tiefer nach B“) vornimmt. Das Finale, ein Sonatenrondo, beginnt mit einem Thema, welches dem des Kopfsatzes ähnelt. Aus seinen Sechzehntelläufen entwickelt sich die dramatische Energie des Satzes, die in der Coda wieder auftaucht und das Quartett zu seinem schwungvollen Ende führt.

Wolfgang Amadeus Mozart 1756-1791

Klavierquartett Nr. 2, Es-dur, KV 493 (1786)
Allegro
Larghetto
Rondo: Allegretto

George Enescu 1881-1955

Klavierquartett Nr. 2, d-moll, op. 30 (1943-44)
Allegretto moderato
Andante pensieroso ed espressivo
Con moto moderato

Robert Schumann 1810-1856

Klavierquartett Es-dur, op. 47 (1842)
Sostenuto assai – Allegro ma non troppo
Scherzo: Molto vivace – Trio I – Trio II
Andante cantabile
Finale: Vivace