Concerts Season 2023-2024

  • 5.3.2024
  • 19:30
  • 98.Season
  • Abo 8
Stadtcasino Basel, Hans Huber-Saal

Doric String Quartet (London)

Firmly established as one of the leading quartets of its generation, the Doric String Quartet receives enthusiastic responses from audiences and critics across the globe. With repertoire ranging from Haydn through to Bartok, Ades and Brett Dean, the Quartet’s schedule takes them to the leading concert halls around the world including Amsterdam Concertgebouw, Vienna Konzerthaus, Berlin Konzerthaus, Hamburg Elbphilharmonie, Louvre, Carnegie Hall and Kioi Hall Tokyo as well as regular performances at Wigmore Hall.

A recent highlight of the Quartet’s programming has been Brett Dean’s String Quartet No 3. Given its world premiere in June 2019, “Hidden Agendas” was co-commissioned for the Doric by the Berlin Konzerthaus, Carnegie Hall, Amsterdam String Quartet Biennale, Edinburgh International Festival, Musica Viva Australia and the West Cork Chamber Music Festival.

With a curiosity for repertoire and setting, the Quartet was delighted to take on John Adams’ “Absolute Jest” for String Quartet and Orchestra. The Quartet was invited to give the Austrian premiere at the Vienna Konzerthaus with John Adams conducting, the Dutch premiere with the Netherlands Radio Philharmonic at the Concertgebouw under Markus Stenz and performed the piece with the BBC Scottish Symphony and BBC Symphony Orchestras. Their recording of the piece with the Royal Scottish National Orchestra and Peter Oundjian, released on Chandos in 2018, was named Recording of the Month in BBC Music Magazine and praised for the “sumptuous sweetness and laser-like clarity” of its performance.

Alongside main season concerts the Quartet has a busy festival schedule and has performed at the Schwarzenberg Schubertiade, Grafenegg, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Schwetzingen, Edinburgh, Aldeburgh, West Cork, Cheltenham, Delft, and Risør Festivals, collaborating with artists including Ian Bostridge, Mark Padmore, Alexander Melnikov, Pieter Wispelwey, Jonathan Biss, Chen Halevi, Elizabeth Leonskaja, Benjamin Grosvenor, Alina Ibragimova and Cédric Tiberghien.

Highlights of the current season include returns to Stockholm Concert Hall, Haydn String Quartet Festival and Festspiele Mecklenburg Vorpommern with other tours taking the Quartet to Belgium, the Netherlands, Denmark and Israel. The Doric will also perform John Adams’ Absolute Jest with the Philharmoniscshes Staastorchester Mainz as well as returning to the Wigmore Hall for performances including a two-concert cycle of the complete Bartok Quartets. The Quartet returns to the US for its annual tour, where they will revisit their partnership with Jonathan Biss for performances including Philadelphia, Boston and Dallas. In Europe, collaborations include performances in Germany and the Netherlands with Cuarteto Quiroga as well as rescheduled performances with Alina Ibragimova and Cedric Tiberghien at the Vienna Konzerthaus and Hamburg’s Elbphilharmonie.

Since 2010 the Doric Quartet has recorded exclusively for Chandos Records, with their releases covering repertoire ranging from Schumann through to Korngold and Walton as well as works with orchestra including Elgar’s Introduction and Allegro and John Adams’ Absolute Jest. The Quartet’s most recent release of the Mozart Prussian Quartets was awarded Editor’s Choice in Gramophone, as well as being praised in BBC Music Magazine for its “vivid and insightful interpretations”. 2019 saw the release of the Doric’s benchmark recording of the complete Britten String Quartets. Recorded at Snape Maltings Concert Hall in conjunction with a series of performances at the Britten Weekend celebrations, the disc was Album of the Week in The Sunday Times, Editor’s Choice in Gramophone and saw the Doric praised in BBC Music Magazine for its “extraordinary affinity” with Britten’s music. The Quartet’s ongoing commitment to Haydn has so far seen them record the complete Opus 20, Opus 76, Opus 64 and Opus 33 Quartets with the recordings attracting acclaim including Editor’s Choice in Gramophone, Choc du Mois in Classica Magazine and a shortlisting for a Gramophone Award. Future recording plans including quartets by Mendelssohn, Grieg and Sibelius.

Formed in 1998 the Doric String Quartet won first prize at the 2008 Osaka International Chamber Music Competition and 2nd prize at the Premio Paolo Borciani International String Quartet Competition. In 2015 the Quartet was appointed as Teaching Quartet in Association at the Royal Academy of Music in London and from 2018 the Quartet took over the Artistic Directorship of the Mendelssohn on Mull Festival, a position which sees them play a key role in implementing the Festival’s core mission of providing young chamber music professionals with a week of intensive mentoring, coaching and development.

The Quartet’s violist Hélène Clément plays a viola by Guissani from 1843, generously on loan from Britten-Pears Arts and previously owned by Frank Bridge and Benjamin Britten.

Commentary available in German ▼
Drei der vier grossen Werke aus Edward Elgars später, überaus fruchtbarer «Brinkwells»-Periode (so genannt nach dem gleichnamigen Landsitz, den Elgar zwischen 1917 und 1920 mietete), das Streichquartett op. 83, die Violinsonate op. 82 und das Cellokonzert op. 85 stehen in e-moll (obwohl Elgar die Tonart weder bei der Sonate noch bei diesem Quartett auf dem Titelblatt angibt), und ihre Atmosphäre und Themen weisen alle Ähnlichkeiten auf. Im Eröffnungssatz des Quartetts, welcher im März 1918 abgeschlossen wurde, bilden zwei Ideen das erste Thema: eine forschende, fragende Figur, die sich schrittweise über eine zweitaktige Phrase erhebt und eine Antwort aus absteigenden, stets paarweise auftretenden, Quarten. Diese beiden Motive bestimmen den musikalischen Charakter: die aufsteigenden Halbtöne suggerieren Spannung, Konflikt; die grösseren absteigenden Intervalle, suggerieren emotionale Auflösung. Der Mittelteil bringt eine immer stärker zerklüftete Chromatik, bis zum Höhepunkt, nach dem Elgar den Satz mit der eingangs gestellten Frage beendet, aber in der beruhigenden Sicherheit von E-Dur schliesst. Der folgende langsame Satz («piacevole») wurde im Oktober 1918 begonnen, als das Ende des Krieges absehbar war. Er wurde am 26. November, nach dem Waffenstillstand, beendet. Wie im ersten Satz prägen zwei Motive das liedhafte Andante mit seinem sanft bewegten Dreiermetrum. Das lange, kantable Thema taucht dreimal in voller Länge auf, unterbrochen von Nebenepisoden, die vom Hauptthema durch chromatische Entwicklung abgeleitet sind. Nach dem forschenden Charakter des ersten und der Ruhe des zweiten Satzes vollendet die leidenschaftliche Ekstase des dritten Satzes Elgars Vision. Lady Elgar verglich diesen Satz mit «galoppierenden Hengsten». Dies sollte nicht als Hinweis auf ein tieferes Programm für das Werk verstanden werden, sondern einfach als Hinweis darauf, dass Elgar die Atmosphäre der Wälder um Brinkwells, die ihn inspiriert hatten, eingefangen hatte. Das Quartett wurde zusammen mit den drei anderen Kammerwerken der «Brinkwells»-Periode am 21. Mai 1919 in der Wigmore Hall durch Albert Sammons, W. H. Reed, (Violinen), Raymond Jeremy (Viola) und Felix Salmond (Cello) uraufgeführt. Die Times schrieb darüber: «Eine unmittelbare Wirkung beim Hören von Sir Edward Elgars opp. 82, 83 und 84 nacheinander ist, dass man eine neue Sympathie für die moderne Revolte gegen die Schönheit von Linie und Farbe entwickelt. Ein Stich roher Hässlichkeit wäre eine Erleichterung gegenüber diesem überwältigenden Sinn für Schönheit.» Ein Jahrhundert später sehen wir diese späte Blütezeit Elgars vielleicht etwas ausgewogener. [Elgar Society]

Erstaunlicherweise nimmt auch der erste Satz des rund acht Jahre nach dem ersten entstandenen 2. Quartetts Béla Bartóks zumindest in der Stimmung auf jenes Idealporträt Steffi Geyers Bezug. Zoltán Kodály hat das 2. Quartett «Episoden» genannt und die Sätze mit «Ruhiges Leben – Freude – Leid» bezeichnet, womit autobiographische Bezüge des Werkes deutlich werden. Während der erste Satz im Frühwerk wurzelt, weist der dritte, geradezu pessimistische, auf den Stil der dreissiger Jahre voraus. Die wilde Tanzweise des auf den Ton D zentrierten Mittelsatzes ist Reminiszenz der Nordafrikareise zur Erforschung und Sammlung von Volksliedern im Jahre 1913. Die Ecksätze sind «in sehr vagem a-moll» (P. Griffiths) gehalten. Diese eher unbestimmte Tonart und die Dreisätzigkeit sind neben den autobiographischen Tendenzen und dem Versuch einer Synthese von Volks- und Kunstmusik beiden Quartetten gemeinsam.

Robert Schumanns Schaffen verlief in der Frühzeit in Schüben: Auf die Klavierjahre folgten das Liederjahr 1840, das Sinfoniejahr 1841 und das Kammermusikjahr 1842. Doch hatte Schumann bereits 1838/39 an die Komposition von Streichquartetten gedacht, ja wohl auch mit der Komposition begonnen. An Clara schrieb er am 11. Februar 1838: «Auf die Quartette freue ich mich selbst, das Klavier wird mir zu enge, ich höre bei meinen jetzigen Kompositionen oft noch eine Menge Sachen, die ich kaum andeuten kann, namentlich ist es sonderbar, wie ich fast alles kanonisch erfinde.» Ehe er seine Idee 1842 mit gleich drei Quartetten in die Tat umsetzte, studierte er eingehend die Quartette Mozarts und Beethovens. Auch die Quartette Mendelssohns, dessen drei Quartette op. 44 1837/38 entstanden, fehlten nicht. Ihm widmete er seine neuen Werke – und hielt sich auch formal mehr an diese Vorbilder als etwa an Beethoven. Noch 1847, als er sich mit der Komposition von Klaviertrios wieder der Kammermusik zuwandte, freute er sich an seinen einzigen Streichquartetten: «Ich betrachte sie noch immer als mein bestes Werk der früheren Zeit, und Mendelssohn sprach sich oft in demselben Sinne aus.» Das 3. Quartett darf wohl als Höhepunkt gelten (Mendelssohn gab allerdings bei der ersten privaten Aufführung der Nr. 1 den Vorzug), ist es doch auch das schwungvollste der drei. Innerhalb dieses Werks dürfte der 2. Satz der ungewöhnlichste sein, ein Pseudo-Scherzo, das sich zu einer Variationenfolge in fis-moll entwickelt. Vor dem heiteren Finale, das von sanglichen Einschüben unterbrochen wird, erklingt ein ebenfalls rondoartig angelegtes Adagio in D-dur, das von ausdrucksvoller Lyrik geprägt ist.

Edward Elgar 1857-1934

Streichquartett e-moll, op. 83 (1918/19)
Allegro moderato
Piacevole, poco Andante
Finale: Allegro molto

Béla Bartók 1881-1945

Streichquartett Nr. 2, op. 17, Sz 67 (1915/17)
Moderato
Allegro molto capriccioso
Lento

Robert Schumann 1810-1856

Streichquartett Nr. 3, A-dur, op. 41/3, Felix Mendelssohn-Bartholdy gewidmet (1842)
Andante espressivo – Allegro molto moderato
Assai agitato (con variazioni) – Un poco adagio – Tempo risoluto
Adagio molto
Finale: Allegro molto vivace – Quasi Trio