A sought-after group, the Trio Sōra has performed on the most prestigious stages: London’s Wigmore Hall, the Beethoven-Haus in Bonn, the Verbier Festival, the Philharmonie de Paris, the Auditorium du Louvre, the Folle Journée de Nantes, and the Aix-en-Provence Festival. The Auditorium de Radio-France will host the next major project of the musicians: the creation in February 2022 of a triple concerto commissioned from Canadian composer Kelly-Marie Murphy, with the Orchestre Philharmonique de Radio France conducted by Mikko Franck.
Another highlight of 2022 will be a series of concerts in collaboration with La Belle Saison on composers who are dear to them: Fanny Mendelssohn, Mel Bonis, Lili Boulanger, Lera Auerbach, Camille Pépin and Kelly-Marie Murphy. These two projects will be combined in their next album to be released by Naïve in the fall of 2022.
Honored with numerous international competition awards - Borletti-Buitoni Trust Fellowship, Hans Gal Prize , Laureates HSBC of the Aix-en-Provence Festival Academy, Special Prize of the Verbier Festival Academy, Parkhouse Award, Laureates of the Charles Oulmont Prize -, the Trio Sōra has benefited for several years from collaborations with great masters such as Mathieu Herzog, András Schiff, Menahem Pressler, and the Ebene Quartet.
The trio is in residence at the Singer-Polignac Foundation & Dimore Del Quartetto and receives support from the Boubo-Music Foundation, Pleyel, the CNM, and the musical patronage of the Swiss Life Foundation.
Fanny Fheodoroff plays a Omobono Stradivarius violin (1723) and Angèle Legasa a Giulio Cesare Gigli cello (1767), instrument generously lent by the Boubo-Music Foundation.
Der in Karlsruhe geborene, bei Stockhausen, Klaus Huber und musikwissenschaftlich bei H.H. Eggebrecht ausgebildete Wolfgang Rihm ist einer der bedeutendsten und berühmtesten und daneben auch schaffensfreudigsten Komponisten der Gegenwart. 1982 bis 1984 schrieb er drei «Fremde Szenen» für Klaviertrio, von denen die beiden ersten zunächst als Einzelwerke aufgeführt wurden. Am 21. November 1984 spielten Saschko Gawriloff, Siegfried Palm und Bruno Canino den ganzen Zyklus mit «III» als Uraufführung. Rihm nannte sie jetzt im Untertitel «Versuche über Klaviertrio, erste Folge». Rihm meinte, sie seien «Versuche über Klaviertrio, [...] jene möbellastige Besetzung, die es nicht mehr gibt, die aber noch herumsteht. Wie in verlassenen Räumen kann hier Unerlaubtes geschehen. Wir werden Zeugen befremdlicher Szenerien.»
Das Trio op. 99 – Schubert hat die Opuszahlen der beiden Trios noch selbst vergeben – ist eines der beliebtesten und schönsten Instrumentalwerke Schuberts, obwohl manche das Trio op. 100 vorziehen. Es wirkt scheinbar problemlos, pendelt zwischen Energie (gleich zu Beginn) und melodischer Lyrik (im Andante), zwischen lockerer Heiterkeit (Scherzo) und wienerischem Charme (Finale) hin und her und passt so gut zu einem der zahlreichen Schubert-Klischees: Schubert, der ohne Reflexion und wo möglich ohne völlige Beherrschung der strengen Form naiv-heiter und ohne Schwierigkeiten Meisterwerke schafft, doch am stärksten in der lyrischen Kleinform des Liedes volle Meisterschaft erreicht. Dass Schubert im Spätwerk gerade im Formalen bewusst eigene, andere Wege als die Vorbilder ging, hat die neuere Forschung klar erwiesen. So hat er seine eigene Frage, wer nach Beethoven noch etwas zu machen vermöge, selber beantwortet, gerade in der formalen Vielfalt, der Andersartigkeit der Themengestaltung und deren Verarbeitung, d.h. in der nicht selten bewussten Abkehr vom übermächtigen Vorbild. So wirkt auch das B-dur-Trio äusserlich klassisch, im Detail steckt es aber voller Überraschungen.