Concerts Season 2018-2019

  • 19.2.2019
  • 19:30
  • 93.Season
  • Abo 7
Oekolampad Basel

Quatuor Zaïde (Paris)

As a young well-established quartet, the Quatuor Zaïde won several international quartet competitions, they are regularly invited in the best festivals and concert halls in the world and collaborate extensively with distinguished world wide known musicians.

In March 2012, Quatuor Zaïde completed a grand slam at the Vienna Haydn International Competition taking First Prize and all three special prizes.

In 2011, the quartet won 1st prize at the Beijing International Music Competition.

In 2010, only one year after it was formed, Quatuor Zaïde was awarded the International Press Prize by unanimous vote at the Bordeaux String Quartet International Competition, the 3rd Prize at the Banff International String Quartet Competition (Canada), 1st prize at the Charles Hennen International competition in the Netherlands and they also were the winner of the FNAPEC competition in Paris.

In five years, Quatuor Zaïde has already been invited to perform in such prestigious venues as London’s Wigmore Hall, Berlin Philharmonie, Amsterdam’s Concertgebouw, the Vienna’s Musikverein, the Théâtre des Champs-Elysées and Cité de la Musique in Paris, Jordan Hall in Boston, Beijing Performing Arts Center, Bonn’s Beethovenfest, New York’s Merkin Hall, Biblioteca de Luiz Arango in Bogota, Aldeburgh Festival, Folle Journée Région, the International Classical Festival of Annecy. They have toured in Germany, the Netherlands, China, Italy, Belgium, Sweden, Austria, Colombia and Greece.

In the 2015-2016 season, the quartet went back to some of these halls and play in Europe’s most prestigious halls, as they were nominated as ECHO Rising Stars. Each year, artistic directors of Europe’s top halls select a small group of artists considered the best in their fields to tour throughout the season in halls such as Vienna’s Musikverein and Konzerthaus, Amsterdam’s Concertgebouw, London’s Barbican Centre, Paris’ Cité de la Musique, Cologne’s Philharmonie, Hamburg’s Laeiszhalle, Baden Baden’s Festspielhaus, Stockholm’s Konserthuset, Brussels’ BOZAR, Budapest’s Palace of Arts, Barecelona’s Auditori and Palau de la Musica, Lisbon’s Gulbenkian Foundation, Athens’ Megaron, Birmigham’s Town Hall and City Hall, Newcastle’s Sage Gateshead.

The quartet has had the pleasure to play chamber music with artists like Miguel Da Silva, Jerôme Pernoo, Yovan Markovitch, Edgar Moreau, François Salque, Julian Steckel, pianists Alexandre Tharaud, Bertrand Chamayou, Claire-Marie Leguay, Eric Le Sage, David Kadouch, Beatrice Rana.

Quatuor Zaïde’s repertoire is wide and varied, ranging from classical repertoire to contemporary music; for which the quartet has a acquaintance with. Indeed, they play works by Iannis Xenakis, Wolfgang Rihm, and Jonathan Harvey, with whom they had the great honour to work with. Since it was created in 2009, the quartet has studied regularly with Hatto Beyerle, violist and founding member of the Alban Berg Quartet, Johannes Meissl, and Ferenc Radosh.

Mécénat Musical Société Générale is Quatuor Zaïde’s main sponsor. The quartet was also chosen as the winner ensemble of the HSBC bank at the Aix-en-Provence Festival in 2010. Furthermore, the quartet has a residency in the prestigious Singer-Polignac Foundation in Paris and has been invited to a residence in the Villecroze Music Academy.

Leslie Boulin Raulet plays on a violin made by Aldric in 1810 kindly loaned by ‘Fondation Zilber-Vatelot-Rampal’.

Juliette Salmona plays a cello by Claude-Augustin Miremont on loan by the ‘Association des amis du violoncelle

The quartet regularly appears on TV and Radio shows.

Commentary available in German ▼
Abschluss des Zyklus «Wiener Klassik»

Joseph Leopold Eybler – ab 1835 Edler von Eybler – wurde in Schwechat als Sohn eines Lehrers und Chorleiters geboren. Wie seine entfernten Verwandten Michael und Joseph Haydn war er Sängerknabe am Wiener Stephansdom. Sein Lehrer war 1777-1779 Johann Georg Albrechtsberger; danach betreute ihn Haydn. Mit Mozart war er spätestens seit 1789 befreundet. Dieser vertraute ihm Anfang 1790 Aufgaben 4bei der Einstudierung von Così fan tutte an. 1793 bekundete ihm Albrechtsberger, «dass er nach Mozart in der Musik jetzt das grösste Genie sey, welches Wien besitzt».

Im dritten Quartett seines Opus 1 umgeht Eybler einen echten Sonatensatz mit einem zweiteiligen Satz in eigener Form. Er beginnt mit einer Art Einleitung, die gleich in entferntere Tonarten schweift. Solche harmonischen Besonderheiten bestimmen den ganzen Satz. Das achttaktige Anfangsthema erscheint wie auch der zweite Teil dieses Anfangs mit seiner eingängigen Melodie im Schlussteil des Satzes wieder. Der originell gebaute Satz weist keine eigentlichen Wiederholungen auf, wie sie in einem Sonatensatz üblich wären. Auch das Adagio ist zweiteilig. Es beginnt mit einem Thema in g-moll, das auch den zweiten Teil des Satzes einleitet. Darauf folgt eine an ihren Sechzehntelfiguren in 2. Geige und Bratsche erkennbare Passage, bevor ein zweites Thema erscheint. Beide Abschnitte erscheinen im zweiten Teil wieder. Im eher leichten Menuett lässt das Trio aufhorchen, erinnert es doch, wenn auch rhythmisch umgedreht, in der Melodiestruktur der 1. Violine über Pizzicati der übrigen Instrumente an das Trio in Mozarts d-moll-Quartett KV 421, mit dem es die Tonart B-dur gemein hat. Ein Zufall? Das Finale im 6/8-Takt ist nun ein richtiger Sonatensatz. Ein leichtes Thema leitet den erneut harmonisch vieldeutigen Satz ein, während das 2. Thema relativ spät erscheint. Die gewichtige und ausgedehnte Durchführung will in ihrer Dichte ernst genommen sein. Sie nutzt die Motive des ersten Themas und das ganze 2. Thema. Die Reprise setzt scheinbar innerhalb einer Überleitung, die aus dem wiederholten Eingangsmotiv des 1. Themas besteht, ein. So merkt man fast zu spät, dass das Thema in der Originaltonart wieder begonnen hat.

Haydns Salomon-Quartette könnte man – wie die letzten zwölf Sinfonien – auch Londoner Quartette nennen. Ihre neue Art zeigt sich in der «Verknüpfung von quasi-symphonischer Eingängigkeit und raffinierter Detailarbeit» (W. Konold). Dazu gehört die neuartige sinfonische Introduktion des Kopfsatzes. Dass der Satz mit einem Reitermotiv in medias res geht, ist bei dem auf rhythmische Prägnanz setzenden op. 74/3 nicht verwunderlich. Nach den ersten acht Takten tritt aber eine Pause von zwei Takten ein – ein deutliches Zeichen für deren Einleitungsfunktion. Erst dann beginnt der eigentliche Kopfsatz mit einem anders gestalteten Thema. Im Gegensatz zu den fünf anderen Londoner Quartetten trennt Haydn diese Einleitung nicht durch einen verstärkten Taktstrich ab und bezieht sie zudem in die Wiederholung ein. Und doch hat er sie als gesonderten Teil gesehen, wie die Reprise ohne sie zeigt. Dafür sind die Takte in die Durchführung einbezogen, die mit drei Fortissimo-Akkorden endet. Das eigentliche Thema erscheint in der Reprise wörtlich, das Seitenthema in hellem G-dur. Der langsame Satz in E-Dur ist einer der eindrücklichsten Largo-Sätze Haydns. Am 10. Oktober 1794 schickte der venezianische Komponist, Geiger und Sänger Giambattista Cimador (1761-1805), der Haydn in Bath kennengelernt hatte, eine Kopie dieses Largo einem Freund mit der Bemerkung: «Hier, mein lieber Freund, ist ein Stück, das die Begeisterung aller Bewunderer jenes göttlichen Mannes erwecken wird, der es geschrieben hat.» Das Menuett und das recht lange Trio stehen wieder in den Tonarten G-dur bzw. g-moll. Das Finale, ein Sonatensatz mit den üblichen zwei Themen, ist ähnlich gebaut wie der Kopfsatz. Er bildet mit dem Galopp des Hauptthemas den eigentlichen «Reitersatz». Das hellere Seitenthema (B-dur) setzt zu dessen Atemlosigkeit einen willkommenen Kontrast. Die Durchführung arbeitet weitgehend mit dem Hauptthema, das auch die Reprise einleitet. Das Seitenthema erscheint hier geradezu unschuldig in der Tonart G-dur. Gegen Schluss tauchen Reminiszenzen des Hauptthemas auf, speziell das Motiv der vier Sechzehntel mit zwei folgenden Achteln. Doch einen Rückfall in düstere g-moll-Stimmung gibt es nicht: das helle G-dur setzt sich durch. Am Schluss wird das freundliche G-dur-Thema mit Teilen des Galoppmotivs kombiniert.

Die Skizzen zeigen, dass Beethoven das D-dur-Quartett von Herbst 1798 bis Januar 1799 als erstes komponiert hat. Das bestimmende Intervall des Kopfsatzes ist die Septime. Damit man es nicht vergisst, taucht sie gleich beim ersten Einsatz der 1. Violine solo aufsteigend mit a-g’ in ganzen Noten und unbegleitet auf, all das sanft im Piano und ohne Nachdruck. Dann fallen gleichsam die Achtelreihen aus den langen Noten, welche das Thema bilden, heraus. Diese Achtelreihen gewinnen in der 1. Geige immer mehr die Oberhand. Das Seitenthema im ungewohnten C-dur (statt in der Dominante A-dur) wird von Synkopen und diese verstärkenden Sforzati bestimmt. Trotz starken und heftigen Forte- und Fortissimo-Akzenten bewahrt der Satz auch eine freundlich-sanfte Seite, etwa wenn das Septimenthema auftritt. Das folgende Andante in B-dur gibt sich lyrisch. Das liedhafte Thema besteht aus drei jeweils einen Ganzton höher einsetzenden Vierton-Achtelfolgen. Als Gegenbewegung dienen abwärts führende Viertonreihen in Sechzehnteln. Immer neue Varianten von rhythmischen und figurativen Tonfolgen bereichern das Geschehen. Doch auch in den Zwischenpartien spielt das Vierton-Motiv immer wieder eine Rolle. Das Thema kommt insgesamt fünfmal zum Zug, zum Ende hin auch im Cello. Der Satz schliesst – nach einem heftigen Fortissimo-Ausbruch und nach Aufteilung des Vierton-Motivs auf alle Instrumente – mit einer abwärts führenden Tonreihe smorzando im Pianissimo. Der leise dritte Satz ist trotz der Tempobezeichnung Allegro eher ein Menuett als ein Scherzo. Im zweiten Teil setzen zeitweise Sforzati auf dem dritten Taktteil Akzente gegen den Strich. Im Minore-Teil in d-moll spielen sich die beiden Geigen etwas unheimliche Achtelreihen über den liegenden langen Noten der zwei anderen Instrumente zu. Der Maggiore-Teil kehrt mit Veränderungen zurück. Das Quartett endet mit einem Presto-Finale in Sonatensatzform. Virtuose Entladung von Spielfreude beherrscht diesen Satz im 6/8-Takt. Die 1. Violine führt den Reigen an, überlässt aber vor allem in der Durchführung auch den anderen Instrumenten einen Anteil an diesem Wirbel. Nach einigen heftigen Ausbrüchen, die deutlich mit den oft leise gehaltenen Hauptpassagen kontrastieren, schliesst der Satz überraschend-witzig im Pianissimo. Hier scheint Haydn ganz nah.