Konzerte Saison 2004-2005

  • 22.2.2005
  • 20.15
  • 79.Saison
  • Zyklus B
Stadtcasino, Hans Huber-Saal

Stella Doufexis, Mezzosopran Axel Bauni, Klavier

Für die erkrankte Mezzosopranistin Katarina Karnéus konnte kurzfristig Stella Doufexis gewonnen werden. Die deutsch-griechische Mezzosopranistin erhielt ihre Ausbildung an der Berliner Hochschule der Künste bei Ingrid Figur. Von 1995 bis 1997 war sie Mitglied am Städtischen Theater Heidelberg, wo sie in vielen wichtigen Hauptrollen ihres Fachs (Cherubino, Hänsel, Orfeo, Rosina) zu erleben war. Seither führten sie zahlreiche Gastengagements u.a. an das Théâtre de la Monnaie nach Brüssel, an die Deutsche Staatsoper Berlin, an die Scottish Opera (Octavian), an das Gran Teatro del Liceu in Barcelona. Bei den Salzburger Festspielen überzeugte sie in Verdis Falstaff als Meg Page unter der Leitung von Claudio Abbado sowie Lorin Maazel. Dieselbe Partie sang sie am Teatro Communale di Ferrara unter Abbado sowie die Dorabella in Mozarts Così fan tutte, mit der sie auch in Modena und Reggio Emilia gastierte. An der Bayerischen Staatsoper in München konnte man die Sängerin in den Neuproduktionen von Les Troyens (Berlioz) mit Zubin Mehta und dem Schlauen Füchslein (Janacek) mit Jun Märkl erleben. Besondere Anerkennung und Aufmerksamkeit brachte ihr das kurzfristige Einspringen als Dorabella in der von Simon Rattle geleiteten konzertanten Aufführung von Così fan tutte mit den Berliner Philharmonikern im Frühjahr 2004 ein. In der laufenden Spielzeit singt die Künstlerin u.a. an der Komischen Oper Berlin in Mozarts Figaro den Cherubino, die Dorabella in Così fan tutte und den Octavian im Rosenkavalier.

Als renommierte Liedsängerin war Stella Doufexis bei den Festivals von Luzern und Berlin, der Schubertiade Hohenems, dem Klavier-Festival Ruhr, dem Aldeburgh Festival sowie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, in Brüssel, Wien, London, Amsterdam, Athen, Köln und Berlin tätig. Mit ihrem erfolgreichen und außergewöhnlichem Griechenland-Programm «Schöne Welt, wo bist du» war sie gemeinsam mit Axel Bauni in mehreren Rezitals zu hören. CD-Aufnahmen: Schumann-Lieder mit Graham Johnson, Verdis Falstaff mit den Berliner Philharmonikern unter Abbado, Orchesterlieder von Joseph Marx.

Im Konzertfach sang Stella Doufexis den Berliner Philharmonikern, dem BBC Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Ensemble Intercontemporain, dem Orchestre de Paris, dem London Symphony Orchestra und der Bachakademie Stuttgart in Zusammenarbeit mit Bernhard Haitink, Zubin Mehta, Semyon Bychkov, Lorin Maazel, Kent Nagano, Kurt Masur, Roger Norrington, Christopher Hogwood, Helmuth Rilling, Leonard Slatkin, Jukka-Pekka Saraste, Simon Rattle, Claudio Abbado.

Axel Bauni

geboren in Ludwigshafen am Rhein. Studium in Heidelberg und Berlin. Liedinterpretation bei Dietrich Fischer-Dieskau und Aribert Reimann. Internationale Tätigkeit als Klavierpartner von Juliane Banse, Stella Doufexis, Christine Schäfer, Doris Soffel, Dietrich Henschel, Thomas Quasthoff u.a. Besonderes Interesse gilt der zeitgenössischen Musik. Neben der intensiven Auseinandersetzung mit der Musik des 20. Jahrhunderts Interpret und Initiator zahlreicher Lied-Uraufführungen von Aribert Reimann, Hans Werner Henze, Hans-Jürgen von Bose, Matthias Pintscher. CD-Produktionen mit Liedern von Krenek, Pfitzner, Ullmann. Zusammen mit Aribert Reimann Herausgeber und Pianist der CD-Reihe «edition zeitgenössisches lied» bei ORFEO. Erschienen sind bisher Lieder von Blacher, Dessau, Eisler, Fortner, Hindemith, Prokofjew, Reimann, Reutter, Rihm, Szymanowski, Webern. Wichtige Projekte in den letzten Jahren waren u.a. die Konzeption und Durchführung einer Liederabendreihe über das Lied des 20. Jahrhunderts bei der MusikTriennale Köln 2000. Von 1988 bis 1993 Assistent von Aribert Reimann an der Universität der Künste Berlin. 2003 Berufung zum Professor und Leiter einer Interpretationsklasse für das zeitgenössische Lied. Meisterkurse am Banff Center (Kanada), in Essen, Hamburg, Saarbrücken, Würzburg, Bremen, Lausanne.

Die erste Bearbeitung „An den Mond“ ist ein einfaches Strophenlied; da Schubert je zwei Strophen in eine Liedstrophe zusammenfasst, fällt eine der neun Strophen Goethes weg.
Schumanns Opus 39 („mein Allerromantischstes“) darf man einen der grandiosesten Liederzyklen nennen, zumindest unter denen, welche nicht novellenhaft eine Geschichte zu erzählen scheinen (wie Schuberts Müllerin oder Winterreise und Schumanns Dichterliebe). Über diese Lieder muss man nichts sagen; sie wirken von alleine und lassen all das aufblühen, was wir uns unter Romantik vorstellen. Sie wirken mit dem, was Eichendorffs lyrische Sprache ausmacht: mit einem vollen, mal verhaltenen, mal überschwenglichen Klang zum Ausdruck romantischer Gefühle. Schumann hat die Gedichte nicht selber ausgewählt hat, sondern auf eine Zusammenstellung Claras von 13 Gedichten aus dem Jahre 1837 zurückgegriffen. Das Lied Wem Gott will rechte Gunst erweisen aus dem Taugenichts hat er komponiert, aber ausgeschieden und später separat veröffentlicht (op. 77/1). Die Schumanns haben Eichendorff anlässlich ihrer Konzertreise nach Wien im Dezember/Januar 1846/47 getroffen.