Frances Angell ist in Jamaika geboren; sie studierte Klavier in London und Kanada (bei Imogen Cooper in Prussia Cove und mit Menahem Pressler), sowie Musikwissenschaft. Sie ist als Solistin und Begleiterin in Europa, Kanada und Jamaika erfolgreich tätig.
Jan Peter Schmolck stammt aus Freiburg i.Br. und studierte ebenfalls in London. Auf Einladung von Paul Tortelier wurde er 1986 zum ersten „Musiktreffen St. Moritz“ eingeladen. Seitdem konzertiert er in Europa und in Jamaika. Er spielt auch regelmässig als einer der ersten Geiger mit der Academy of St. Martin-in-the-Fields.
Richard May ist in Nottingham geboren und studierte in London. Seine Ausbildung erhielt er u.a. bei William Pleeth und Paul Tortelier. Er gewann mehrere Preise, so 1994 den Preis junger Künstler der National Federation of Music Societies. Als Solist trat er auch schon mit dem Sinfonieorchester Basel auf.
Die hierzulande völlig unbekannte englische Bratschistin Rebecca Clarke wurde im englischen Harrow geboren. Sie darf als namhafteste britische Komponistin der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts gelten. Ihr Werk ist eher schmal und umfasst 58 Lieder und 24 Instrumentalwerke. Der Kammermusik widmete sich die angesehene und weitgereiste Bratscherin (sie trat u.a. mit Rubinstein, Thibaud, Heifetz, Schnabel, Szigeti auf) in einer Bratschensonate (1919) und im Klaviertrio, ihren wohl bedeutendsten Kompositionen. Beide Werke entstanden für Kompositionswettbewerbe von Mrs. Elizabeth Sprague Coolidge; beide gelangten in den zweiten Rang (die Sonate hinter einer Suite von Ernest Bloch) – und stellten sich zum grossen Erstaunen der Jury als Werke einer Frau heraus! Das Trio darf als Clarkes Meisterwerk gelten. Sie entwickelt darin lange und kräftige Passagen aus kleinsten melodischen Fragmenten und zeigt eine Vorliebe für komplizierte Rhythmen. Der Komponistin wurden ein scharfes Denkvermögen, ein spitzer Humor und grosse Energie nachgesagt. All dies spürt man im Trio, dessen musikalische Sprache bei aller persönlichen Prägung Debussys „Impressionismus“, Blochs Leidenschaft und aus englischen Volksliedern abgeleitete Melodik verschmilzt.
Mendelssohns d-moll-Trios gehörte rasch zu den populären Werken des Komponisten. Grossen Erfolg erntete er damit, auch als Pianist, bei der Uraufführung in Leipzig (1. Februar 1840) und 1843 in London. Robert Schumann nannte es das „Meistertrio der Gegenwart“. Es entstand während glücklicher Tage in Frankfurt und am Rhein. So eignet ihm trotz der Moll-Tonart jugendlicher Schwung, zu dem sich komplementär Kantabilität und im Scherzo elfenhafte Leichtigkeit gesellt. Ist der erste Satz mit seinem über 39 Takte hinweg sich entfaltenden Hauptthema von – allerdings gezügelter – Leidenschaft erfüllt, so versetzt uns das Andante in die Idylle eines Liedes ohne Worte. Das Finale, in der Form eine Verknüpfung von Rondo und Sonatensatz, entspricht kaum mehr der Ausdruckswelt von Beethovens d-moll-Appassionato. Sein romantisches Pathos geht mehr auf Brillanz aus, spielt mit heiteren Rhythmen, wird zweimal ins piano zurückgenommen und endet in einer fulminanten Coda in D-dur.
rs