Das Münchner Klaviertrio, 1982 gegründet und einst vom Amadeus-Quartett betreut, tritt seit 1991 in der heutigen Besetzung auf. Neben dem Standardrepertoire der Trioliteratur widmet es sich selten gespielten und zeitgenössischen Kompositionen. Der aus München stammende Pianist wurde 1991 mit dem Bayerischen Staatspreis für Musik ausgezeichnet. Geiger und Cellist, Preisträger verschiedener Wettbewerbe, stammen aus Rumänien sind auch als Solisten tätig.
Wer sich Ende des 18. Jahrhunderts als Komponist profilieren wollte, veröffentlichte als erstes Werk eine Serie von Streichquartetten. Bei Beethoven hätte man eher Klaviersonaten erwartet (sie wurden das op. 2); doch trat dieser 1795 mit drei Klaviertrios hervor. Sie waren nicht Beethovens erste Beiträge zur Gattung. So verwundert es nicht, dass es reife Werke sind, die der Komponist bewusst zu seinem Opus 1 bestimmte. Erstmals erklangen sie wohl Ende 1793 bei einer Abendgesellschaft des Widmungsträgers, des Fürsten Lichnowsky, wo sie Sensation machten. Auch der anwesende Haydn war beeindruckt. Für den Druck wurden sie überarbeitet. Mit seinem op. 1 begründete Beethoven (trotz Haydn und Mozart) die Gattung Klaviertrio erst richtig. Er fügte an dritter Stelle einen Tanzsatz ein, wie er bei Streichquartetten üblich war. Typisch mag sein, dass es sich dabei um ein Scherzo und nicht mehr um ein Menuett handelt, obwohl der Satz in der Violinstimme noch so bezeichnet wird.
Schuberts Opus 1 war bekanntlich ein Lied, der Erlkönig. Auch ihm waren viele Lieder vorangegangen. Erst im letzten Lebensjahr hingegen schrieb Schubert zwei Lieder mit einem obligaten Instrument neben dem Klavier. Fast so berühmt wie Erlkönig ist der Schalmei blasende Hirt auf dem Felsen, nur gut einen Monat vor dem Tod des Komponisten entstanden. Hier gibt die Klarinette das szenische Kolorit. Den Text entnahm Schubert zwei Gedichten des «Griechen-Müller», dessen Schöne Müllerin und Winterreise er früher vertont hatte. Ein halbes Jahr zuvor war mit dem Hornisten Lewy und dem Tenor Tietze Auf dem Strom im Privatkonzert vom 26. März erklungen. Für diesen Anlass ist das Lied wohl komponiert. Bei beiden Liedern gibt es eine alternative Cellostimme. Bei Auf dem Strom fand sie bereits im Januar 1829 im Privatkonzert der Anna Fröhlich Verwendung, stammt also vielleicht von Schubert selbst. Es wird aber, beim Hirt auf dem Felsen scheint dies sicher, das Interesse des Verlegers gewesen sein, den Liedern auf diese Weise grössere Verbreitung zu verschaffen. Man stelle sich auch – bei allem Reiz dieser Fassung – den Hirten hinter dem Cello auf seinem Felsen sitzend vor! rs