Michel Beroff, Klavier
Michel Beroff, 1950 in Epinal geboren, studierte in Paris bei Yvonne Loriod, der Gattin Messiaens. 1967 gewann er den 1. Preis im Messiaen-Wettbewerb von Royan; mit der Aufführung von Messiaens Werken schuf er sich einen Namen. Generell gilt er als Spezialist für das 20. Jahrhundert (Debussy, Bartók, Strawinsky, Prokofjew und Avantgarde), hat sich aber auch intensiv mit Mozart und Liszt auseinandergesetzt. Seit 1988 unterrichtet er in Bloomington (USA).
Beethovens ursprüngliches Finale des B-dur-Quartetts op. 130 war wohl für lange Zeit das kühnste und modernste Werk des 19. Jahrhunderts. In der Overtura werden die vier Varianten des nachher »tantôt libre, tantôt recherchée« abgehandelten Fugenthemas vorgestellt. Für Beethoven ist »das Fugenmodell mit seinen kontrapunktischen Möglichkeiten und Kunstgriffen willkommen als Mittel und Zweck, 4 Stimmen in höchster linearer Selbständigkeit in gemeinsamer Aussage aneinanderzuketten« (A. Werner-Jensen).
Schumanns Klavierquintett entstand kurz nach Abschluss der drei Streichquartette vom 23. bis 28. September 1842 und ist seiner Frau Clara zugeeignet. Im Februar 1843 spielte sie es anlässlich ihrer Versöhnung mit ihrem Vater in Dresden. Auch Richard Wagner, damals noch ein Bewunderer Schumanns, war anwesend; er schrieb am 25. Februar an Schumann: »Ihr Quintett, bester Schumann, hat mir sehr gefallen: ich bat Ihre liebe Frau, es zweimal zu spielen. Besonders schweben mir noch lebhaft die zwei ersten Sätze vor. Ich hätte den vierten Satz einmal zuerst hören wollen, vielleicht würde er mir dann besser gefallen haben. Ich sehe, wo hinaus Sie wollen, u. versichere Ihnen, da will auch ich hinaus: es ist die Schönheit!«
rs