Poulencs Sextett könnte man als Ganzes ein Divertissement nennen: Ein heiteres, unterhaltsames und doch auch besinnliches Stück, das den Bläsern im Wechselspiel reichlich Gelegenheit gibt zu brillieren. Schon der Kopfsatz purzelt frech und munter herein; eine ausführliche langsame Episode lässt aber diesen Einstieg beinahe vergessen, bevor er zurückkehrt. Der explizit als Divertissement bezeichnete langsame Satz kehrt dieses Schema um: Zuerst gibt er sich poetisch-lyrisch, und wird dann von einem raschen Mittelteil unterbrochen. Das Finale, natürlich ein Rondo, greift Motive des ersten Satzes wieder auf und führt mit zum Teil bewusst trivialen Anklängen in raschestem Tempo das Sextett nach knapp zwanzig Minuten scheinbar einem heiteren Ende zu – doch auch hier sorgt eine Klage für Besinnung.