• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 4, C-dur, D 46 (1813)

Franz Schubert 1797-1828

Die meist für das Familienquartett in den Jahren 1812 bis 1816 geschriebenen mindestens elf Quartette Schuberts waren für ihn der Ort, wo er sich in grösserem Umfang mit der Sonatenform, der Satztechnik und den instrumentalen Anforderungen auseinandersetzen konnte. Manche hat wohl Schuberts Kompositionslehrer Salieri durchgesehen. Nach zwei frühen (D 18 und 94), deren genaue Datierung umstritten ist (wohl vor 1812), schrieb Schubert von Sommer 1812 bis Herbst 1813, oft jeweils in wenigen Tagen, sechs Quartette (D 32, 36, 46, 68, 74 und 87). Das C-dur-Quartett, in fünf Tagen im März 1813 entstanden, zeigt Unbekümmertheit, ja Kühnheit im Harmonischen und in der Modulation. Die Einleitung, welche wohl diejenige von Mozarts „Dissonanzenquartett“ zum Vorbild hat, ist voller Chromatik. Die abwärts laufende Linie wandert durch alle Stimmen. Sie wird in der Durchführung des Allegro, das von aufgewühlten Tremoli bestimmt wird und vorerst kein helles C-dur darbietet, wieder aufgenommen. Auch das Andante wird im Mittelteil von chromatischen Figuren beherrscht. Das kräftige Menuett in B-dur könnte von Beethovens 1. Sinfonie beeinflusst sein; das Trio gibt sich charmant. Problemlos und gerade dadurch mitreissend ist das tanzhafte Finale.
Adagio – Allegro con moto
Andante con moto
Menuetto: Allegro
Allegro