• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 11, f-moll, op. 122 (1966)

Dmitrij Schostakowitsch 1906-1975

Das 11. Quartett ist dem Andenken Wassili Schirinskis gewidmet, eines Jugendfreunds, der auch als langjähriger 2. Geiger im Beethoven-Quartett (es hatte bis dahin alle Quartette Schostakowitschs ausser dem ersten uraufgeführt) mit dem Komponisten eng verbunden war. Es ist kein umfangreiches und heroisches Trauerstück geworden, sondern bildet in originell aphoristischer Suitenform eine Huldigung an den vielseitigen Musiker Schirinski. Die kurzen, attacca ineinander übergehenden Stücke enden jeweils morendo im Pianissimo. Natürlich ist die Elegie Trauermusik, aber auch andere Sätze wie das Rezitativ mit seiner Choralanspielung nehmen diese Trauer auf. Wieder andere wie das durchweg leise gehaltene Scherzo, die Etüde oder die Humoreske (ein Satztitel, der in einem Werk der Trauer irritiert) spielen mit Facetten des Lebens und des Lebensendes, von Lebenssinn und Vergeblichkeit. Schostakowitsch geht von einem in der Introduktion vom Cello vorgestellten mottoartigen Motiv aus. Das Werk verzichtet auf reine Tonalität und signalisiert Schostakowitschs damaliges Interesse an anderen Kompositionstechniken: Er beginnt sich intensiv mit der Zwölfton- und Reihentechnik auseinanderzusetzen.
Introduktion: Andantino –
Scherzo: Allegretto –
Rezitativ: Adagio –
Etüde: Allegro –
Humoreske: Allegro –
Elegie: Adagio –
Finale: Moderato