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  • Chessed III für Streichquartett (1990/91)

Emmanuel Nunes 1941-2012

Emmanuel Nunes studierte in Lissabon an der Musikakademie und an der Universität deutsche und griechische Philologie sowie Philosophie. Seit 1964 lebte er vor allem in Paris. Er besuchte Kompositionskurse bei Henri Pousseur und Pierre Boulez in Darmstadt und bei Karlheinz Stockhausen. Als Dozent wirkte er an der Harvard University, in Lissabon, Freiburg i. Br. und Paris. Ab 1989 arbeitete er regelmässig am IRCAM in Paris. Chessed III wurde am 8. Juni 1992 vom Arditti Quartet in Lissabon uraufgeführt. «Chessed» ist eine Untergruppe des Zyklus «Die Schöpfung», dessen Komposition Nunes 1979 begann. Der Titel verweist auf die Ähnlichkeit zwischen der Kompositionstechnik und der Lektüre eines Kapitels des Zohar, der wichtigsten Schrift der Kabbala. Dieser Text schildert den Tod eines Rabbiners und beschwört ein so starkes Licht, dass einzig «nicht sehen» möglich ist. Gemäss der kabbalistischen Symbolik ist Chessed mit der Zahl vier verbunden. In Chessed I und II für Solovioline handelte es sich um dichtes Gewebe, das sich allmählich auflöst und klarere Strukturen sichtbar werden lässt. In «Chessed III» fasert dieses Gewebe ebenfalls aus, ohne dass dies zunächst spürbar wird, betrifft doch die Entwicklung die verschiedenen Lagen des Gewebes.

Dauer ca.: 00:13

Aufführungen