• Werk-Details
  • «Grand Septuor», Es-dur, op. 62, für Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass (1822)

Conradin Kreutzer 1780-1849

In der Nachfolge von Beethovens Septett op. 20 nimmt das Septett von Kreutzer einen wichtigen Platz ein. Es entstand in Donaueschingen; hierhin war Kreutzer 1818 zum Hofkapellmeister des Fürsten Carl Egon von Fürstenberg berufen worden. Damals schrieb er, dass er «nun recht in der Musica schwimme und dass ihm nur die Trennung zur geliebten Schweiz noch schwer falle, um hier Wurzeln zu schlagen» (seine Frau war Schweizerin). Das Septett, das mit Beethovens Vorbild die Tonart und beinahe durchgehend die Satzfolge gemeinsam hat, mag ein Ausdrucks dieses «Schwimmens in Musik» sein. Das Divertimentohafte von Beethovens Septett besteht darin, dass gegenüber der klassischen Viersätzigkeit sowohl der langsame Satz als auch der Tanzsatz verdoppelt sind, und zwar in deutlicher Unterscheidung des Satzcharakters: Es stehen sich so Menuett und Scherzo sowie Adagio und Andante (mit Variationen) gegenüber. Kreutzer verzichtet auf Variationen und schreibt ein Maestoso. «Im Charakter unterscheidet sich das Werk wesentlich von seinem grossen Vorbild. Es ist eine eigenständige romantische Komposition, verteilt Licht und Schatten stärker als Beethovens klassisch orientiertes Opus und verzichtet nicht auf grosse dramatische Geste. Es wäre falsch, von einer romantischen Kopie des Beethoven-Septetts zu sprechen. Vielmehr haben wir ein frühromantisches Gegenstück von erheblicher Eigenständigkeit und vollkommen neuen Gefühlswerten vor uns» (D. Klöcker).
Adagio – Allegro
Adagio
Menuetto: Moderato
Andante
Scherzo: Prestissimo
Finale: Allegro vivace