• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 43, d-moll, op. 42, Hob. III:43 (1785)

Joseph Haydn 1732-1809

Haydns d-moll-Quartett op. 42 ist ein merkwürdiges Werk. Nicht nur steht es als einziges nicht im Rahmen einer Dreier- oder Sechsergruppe, sondern überrascht durch sein Kürze, einen langsamen Kopfsatz, ein Menuett an 2. Stelle und ein fugiertes Finale. Dies könnte auf eine Entstehung vor dem op. 33 hindeuten. Nun weiss man, dass Haydn 1784 an kurzen Quartetten für Spanien arbeitete; sie sind verloren. Vielleicht finden wir im op. 42, das im sorgfältig bearbeiteten Manuskript mit 1785 datiert ist, einen Rest oder zumindest einen Reflex dieser spanischen Quartette. Die zwar einfache, doch konzise Arbeit des op. 42 zeigt, dass die vielfach bezweifelte Datierung und Stellung zwischen den Opera 33 und 50 richtig ist. Der Kopfsatz ist ein monothematischer Sonatensatz, der mit drei Dur-Akkorden im pianissimo endet. Daran schliesst das D-dur-Menuett mit einem kurzen Trio, wieder in d-moll, an. Das einfache Adagio in B-dur mit seinem innigen Thema lässt an Mozart denken. Das Finale, eine Kombination von Fuge und Sonatensatz, ist trotz seiner Kürze der wichtigste Satz des Werkes. Nicht auf sein eigenes op. 20 greift Haydn hier zurück, sondern offensichtlich auf Mozarts KV 387, das erste jener ihm kurz zuvor gewidmeten sechs Quartette.
Andante ed Innomentemente
Menuet – Trio
Adagio e cantabile
Finale: Presto