• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 4 (1986)

Elliott Carter 1908-2012

Elliott Carter hat nicht durch spektakuläre, die Publizität suchende Auftritte auf sich aufmerksam gemacht, sondern durch seine gediegene, sorgfältige, aber nichtsdestoweniger lebendige Musiksprache. Er will – bei aller Radikalität – nicht aufbegehren, sondern kommunizieren. Er sucht die «fokussierte Freiheit» des Diskurses, nicht die Konfrontation. Mit Basel ist Carter durch enge Beziehungen zu Heinz Holliger verbunden. Streichquartetten Nummer 4 von 1986 scheint in der Satzfolge auf klassische Vorbilder zu verweisen. Jedes der Instrumente erhält ein bestimmtes Repertoire an Intervallen und Ausdrucksweisen zugeteilt. Diese spielen sie nicht gegeneinander aus, sondern «tragen alle in ihrer eigenen Art zu einer kontinuierlichen und verfeinerten Diskussion bei» (D. Harvey im Booklet zur Aufnahme mit dem Arditti Quartet). So ist etwa das Pizzicato dem Cello vorbehalten. Die raffinierte und differenzierte Textur erreicht in der zweiten Hälfte des etwa 20 Minuten dauernden Werks durch das klangliche Potential der Intervalle eine besondere Bedeutung.
Appassionato –
Scherzando –
Lento –
Presto