Konzerte Saison 1951-1952

  • 13.11.1951
  • 20:15
  • 26.Saison
Stadtcasino, Festsaal

Basler Künstler (Basel) Felicani, Bertschmann, Wenzinger, Baumgartner

Hatten Beethovens Klaviertrios des Opus 1 manchmal noch eine gewisse Weitschweifigkeit aufgewiesen, so besticht op. 70/1 vor allem im Kopfsatz durch die Knappheit der Form. Mit energischem Staccato legen alle drei Instrumente unisono den Beginn des Satzes in fast unerträglicher Spannung fest und stossen bald scheinbar nach B-dur vor. Doch rasch löst sich die Spannung mit der Rückkehr ins dolce zu spielende D-dur. Liegt der Höhepunkt des ersten Satzes in der dichten Motivarbeit der Durchführung, die man ein Wunder der Konzentration genannt hat, so bildet das zentrale Largo den des ganzen Werkes. Kein Wunder, dass Beethoven darum auf ein Scherzo verzichtet. Dass es mit diesem Nachtstück etwas Gespenstisches auf sich hat, mag der Beiname auch nicht authentisch sein, zeigen die Skizzen, die sich auf dem gleichen Blatt finden wie d-moll-Entwürfe zu den Hexenchören einer geplanten Oper "Macbeth". Das Finale, wieder ein Sonatensatz, nimmt die Klangwelt des Kopfsatzes auf, erreicht aber dessen Dichte - wohl bewusst - nicht mehr.

Ludwig van Beethoven 1770-1827

Klaviertrio Nr. 5, D-dur, op. 70, Nr. 1 «Geister-Trio» (1808)
Allegro vivace e con brio
Largo assai e espressivo
Presto

Maurice Ravel 1875-1937

Sonate für Violine und Violoncello, C-dur (1922)
Allegro
Très vif
Lent
Vif, avec entrain

Max Reger 1873-1916

Klavierquartett Nr. 2, a-moll, op. 133 (1914)
Allegro con passione
Vivace
Largo con gran espressione
Allegro con spirito